wirtschaft und weiterbildung 3/2015 - page 16

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wirtschaft + weiterbildung
03_2015
GRÜNDUNG.
Dr. Lars-Peter Linke, ehemaliger Presse­
sprecher und späterer Geschäftsführer der Akademie
für Führungskräfte sowie ehemaliger Leiter der Zeit-
Akademie in Hamburg, hat sich Anfang des Jahres
selbstständig gemacht. Seine Geschäftsidee: PR- und
Marketingberatung für Personalentwicklungsabteilungen
und firmeninterne Weiterbildungsakademien. „Der Nutzen
strategischer Personalentwicklung muss besser
wahrgenommen werden“, so sein Credo.
“Mein größtes Handicap ist meine Handschrift. Mein Leben
lang bewundere ich Trainer, die wunderbare Flipcharts gestal-
ten können“, sagt jemand, der sich dem Schreiben und der
Weiterbildung gleichermaßen verschrieben hat. Lars-Peter
Linke war Journalist, Kommunikationstrainer, Pressechef
und später Geschäftsführer von Akademien. Jetzt hat er sich
selbstständig gemacht. Sein neues Unternehmen „Corporate
Learning Communication“
terstützt
unternehmensinterne Akademien und Personalabteilungen
in allen Fragen der Kommunikation und der internen Positio-
nierung. Zudem ist er seit Anfang dieses Jahres Deutschland-
Partner des Wiener Hernstein Instituts für Management und
Leadership.
Vom Journalismus ins Akademiegeschäft
Führung, Bildung und Kommunikation sind für Linke ein
wohlklingender Dreiklang: „Nichts geht ohne das andere“.
Und für alle drei Felder prognostiziert er eine gute Konjunk-
tur: „Die strategische Bedeutung der Führungskultur war den
Managern noch nie so bewusst wie heute. Jetzt müssen die
HR-Abteilungen liefern.“ Seine konkrete Forderung: „Die Per-
sonaler müssen lauter werden und Erfolge klarer herausstel-
len.“ Doch das falle vielen leider noch viel zu schwer. Linke
möchte seine Erfahrung im Akademiegeschäft nutzen und bie-
tet Unterstützung an – vom redaktionellen Konzept für den
Trainingskatalog über Textarbeit für Newsletter, Intranet und
Social Media bis zur strategischen Beratung und Begleitung
einer kompletten Neupositionierung für Firmenakademien.
Sein Handwerk lernte der promovierte Germanist in den Neun-
zigerjahren als Journalist – unter anderem für die Tageszei-
tung „Die Welt“. „Damals hatten die Tageszeitungen gerade
entdeckt, wie lukrativ es sein kann, den samstäglichen Stellen-
markt redaktionell aufzuwerten. So entstanden die typischen
Beilagen rund um Beruf und Karriere.“
1998 erfolgte der Seitenwechsel zur Unternehmenskommu-
nikation. Als Leiter Öffentlichkeitsarbeit einer privaten Bil-
dungsgruppe, der Cognos AG in Hamburg, verantwortete er die
Presse- und Medienarbeit für Akademien, Bildungszentren und
private Hochschulen. Darunter befand sich auch die bekannte
Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft in Bad Harzburg,
die später nach Überlingen am Bodensee übersiedelte. Linke
erwarb sich in Journalistenkreisen viel Anerkennung, weil er
neue Wege in der Pressearbeit beschritt und zum Beispiel le-
gendäre Schnupperseminare entwickelte, die der Presse ganz
praktisch den Sinn von Outdoor-Seminaren nahebrachten. Und
er konzipierte die „Akademie-Studien“, die einmal im Jahr das
Stimmungsbild unter deutschen Manager in Sachen „Führung“
ermittelten. „In den Neunzigerjahren waren Umfragen noch
ein gutes Instrument, um auf sich aufmerksam zu machen.“
Heute sei das nicht mehr so einfach, das Internet habe auch
hier vieles verändert. Einfache Online-Umfragetools sorgten
Foto: Yanik Chauvin / fotolia.com
Trommeln gehört
zum Handwerk
Aufmerksamkeit.
Wir leben im
Zeitalter einer „Ökonomie der
Aufmerksamkeit“, sagte der
Philosoph G. Franck. Im Klar-
text: Internes Trommeln sollte
auch für Personalentwickler
zum Handwerk gehören.
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