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HR-SOFTWARE-MONITOR
spezial Softwarekompendium 2018
D
ie Digitalisierung schreitet vo-
ran. Dieser globalen Entwick-
lung müssen sich auch die
HR-Bereiche stellen und ihre
Aufgaben mithilfe innovativer Software
möglichst schnell, effizient, papierlos
und natürlich auch mobil erledigen. Wie
sieht die Realität derzeit in den Perso-
nalbereichen aus? In welchem Maße
nutzt HR derzeit Software und wie zu-
frieden ist man damit? Was ist bis 2020
in Planung? Welche Herausforderungen
sehen die Personalbereiche auf sich zu-
kommen und welche Faktoren sind für
sie bei der Auswahl neuer Software von
Bedeutung?
Um mehr über den derzeitigen Stand
im Bereich HR-Softwarelösungen und
die Planung bis 2020 zu erfahren, hat
das Personalmagazin in Zusammenar-
beit mit dem Marktforschungsinstitut
Kantar TNS und der HR-IT-Analystin El-
ke Singler im April 2017 mehr als 200
Unternehmen befragt. Die Ergebnisse
Von
Elke Singler
des HR-Software-Monitors spiegeln glo-
bale Trends und Entwicklungen wider
und zeigen, dass auch in den Personal-
bereichen deutscher Unternehmen die
Digitalisierung der HR-Aufgaben ein
zentrales Thema ist.
Die Teilnehmer der Onlinebefragung,
die im Panel erhoben wurde, waren
Mitarbeiter der Geschäftsführung, der
HR- oder der IT-Abteilung, die bei der Ent-
scheidung über Auswahl und Kauf von
Software und Services im Personal-/HR-
Bereich mindestens informell beteiligt
sind (zur genauen Zusammensetzung
siehe Seite 15). Die Befragten stammen
aus Unternehmen aller Branchen, groß-
teils Industrie undWarenproduktion (25
Prozent), Finanzdienstleistungen und
Versicherungen (15 Prozent) oder der öf-
fentlichen Verwaltung (11 Prozent). Die
IT-Branche, Unternehmensberatungen
und Marktforschungsunternehmen wur-
den nicht befragt.
HR-Software-Monitor zeigt die großen
Trends der Digitalisierung für HR
Der HR-Software-Monitor 2017 zeigt,
dass globale Trends und Entwicklungen
bei den befragten Unternehmen ange-
kommen sind. Insbesondere Aussagen
zur steigenden Bedeutung digitaler Pro-
zesse bei der Mitarbeiterführung und
-entwicklung erhielten von den Teilneh-
mern der Befragung große Zustimmung
(siehe Grafik rechte Seite).
So werden nach Ansicht der Befragten
Feedbackmöglichkeiten mit digitaler Un-
terstützung zunehmenden Einfluss auf
die Produktivität der Mitarbeiter bekom-
men. Echtzeitfeedback wird als eines der
wichtigsten Instrumente angesehen, um
Stimmungen bei einzelnen Mitarbeitern
und ganzen Teams erkennen zu können.
Dieses Statement bestätigen fast alle Be-
fragten.
Breite Zustimmung findet auch die
These, dass im Rahmen der Digitalisie-
rung eine innovative Performance-Ma-
nagement-Software unabdingbar wird
und wesentlich zur Mitarbeiterbindung
beiträgt. Dabei wird im digitalen Umfeld
das Jahresgespräch durch zeitnahes und
situationsbedingtes Feedback auf Leis-
tungen und daraus resultierenden Ziel-
vereinbarungen abgelöst werden.
Die meisten der befragten Unterneh-
men erwarten auch, dass die erweiterten
Analysemöglichkeiten durch Big Data
und die damit verbundenen Prognosen,
kurz Predictive Analytics, dem HR-Be-
reich zunehmend Vorhersagen hinsicht-
lich Mitarbeiter-Performance, Matching
und auch Hinweise auf eine etwaige
Abwanderungsgefahr einzelner Mitar-
beiter oder ganzer Mitarbeitergruppen
ermöglichen.
Der Softwareeinsatz im Personalbe-
reich gewinnt immermehr an Bedeutung.
Dementsprechend geht die Mehrheit
der Unternehmen davon aus, dass HR-
Software in zunehmendem Maße zum
Unternehmenserfolg beitragen wird.
Die Personalbereiche wissen, dass sie
im Rahmen der Digitalisierung eine be-
deutende Rolle spielen und stimmen der
Aussage „Der HR Bereich sollte bezüglich
der Digitalisierung eine Vorreiterrolle im
Unternehmen einnehmen“ mit knapp 90
Prozent ebenfalls überwiegend zu.
Dass die Digitalisierung auch eine
Wie digital ist HR wirklich?
STUDIE.
Die Digitalisierung ist als Unternehmensziel gesetzt. Doch der HR-Software-
Monitor zeigt: Zur Zielerreichung muss noch kräftig nachgebessert werden.
Echtzeitfeedback, mit
dem Stimmungen er-
kannt werden, wird
eines der wichtigsten
Instrumente zur Ein-
flussnahme auf die Mit-
arbeiterproduktivität.