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MANAGEMENT
_FÜHRUNGSKULTUR
personalmagazin 05/15
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
träger in einem parallelen Betriebssys
tem zu vernetzen.
Kick-off zur Veränderung
Jeweils zum Jahresbeginn treffen sich
die Mitarbeiter von Eckes-Granini
Deutschland zu einer Jahresauftaktver-
anstaltung. Herzstück der zweitägigen
Großgruppenveranstaltung ist die Ein-
teilung der Teilnehmer in gemischte
Teams, mit jeweils einer klaren Aufga-
benstellung. Das Motto einer Veranstal-
tung lautete zum Beispiel „Gestalte die
Möglichkeiten“ mit einem Arbeitsauf-
trag zur Zukunft: „Was wollen wir fünf
Jahre später zu Markte tragen?“. Der
Auftrag an die Teams war, einen Markt-
stand zu bauen und diesen in der späte-
ren Präsentation realitätsnah auf einem
gedachten Marktplatz an den Mann und
die Frau zu bringen.
Entstanden sind kreative Produkte, An-
gebote, neue Dienstleistungen rund um
das Thema Saft, die sich die Mitarbeiter
mit Herz und Leidenschaft gegenseitig
dargeboten haben. Zwischen den beiden
Tagen gibt es einen gemeinsamen Abend.
Für die Mitarbeiter ist dieses Miteinan-
der sehr attraktiv, es wächst die Gemein-
schaft und es wird zusammen kreativ an
existenziellen Themen gearbeitet. Ergeb-
nisse mit hoher Energierate werden nach
dem Kick-off in die Tagesarbeit übernom-
men und weiter bearbeitet.
OMD im Reflexions-Loop
OMD stand ursprünglich als Konzept
idee zur Strategieentwicklung zum
Jahrtausendwechsel als „Operation Mil-
lennium Deutschland“. Die Abkürzung
ist geblieben, da sich dieses Konzept als
feste Institution bewährt hat. OMD steht
für den Strategiekreis von Eckes-Grani-
ni Deutschland. Er besteht aus circa 40
Mitarbeitern – Geschäftsleitung, deren
Direct Reports und Schlüsselpositionen.
Etwa alle zwei Jahre werden an drei
Workshop-Tagen strategische Kernfra-
gen bearbeitet.
Basis ist ein strukturierter Ablauf in-
nerhalb eines sogenannten Reflexions-Loops. Die Mitarbeiter werden
interdisziplinären Teams zugeordnet, die
parallel an strategischen Aufgaben arbei-
ten. Zwischen den Workshop-Tagen ar-
beiten die Teams dann selbstorganisiert
weiter. Während der Workshops präsen-
tieren die Teams jeweils ihre Zwischen-
ergebnisse im Plenum und integrieren
die Erkenntnisse der anderen Teams in
ihre Entwicklungen. Diese Vorgehens-
weise nutzt die Weisheit der Vielen,
lädt die Mitarbeiter zur verantwortungs-
vollen Mitgestaltung der Zukunft ein und
schafft die Voraussetzungen, damit die ge-
meinsamen Vorschläge nach der finalen
Entscheidung mit Kraft und Leidenschaft
umgesetzt werden.
Auf diese Weise sind seit dem Jahr 2000
wesentliche strategische Entscheidungen
ausgedacht und initiiert worden, die dem
Unternehmen eine überdurchschnittliche
Geschäftsentwicklung und einen Wett-
bewerbsvorsprung durch den Mitarbei-
terkreis gebracht haben. Beispiele: die
Einführung von PET-Flaschen als Ersatz
für Einwegglas.
„Junge Wilde“ helfen ad hoc
Das Konzept „Junge Wilde“ wiederum
steht für den Einsatz eines Mitarbeiter-
Kreises für ad-hoc-Problemstellungen,
die sich als zäh und aufwendig in der
Bearbeitung zeigen. Die Geschäftslei-
tung stellt ein Team aus vier bis sechs
Mitarbeitern zusammen und beauftragt
es durch ein Briefing, eine Lösung vor-
zuschlagen. Das Team organisiert sich
selbst und meldet Zeitbedarf und Ar-
beitsaufwand zurück.
Anschließend präsentieren die be-
teiligten Mitarbeiter ihre Ideen der
Geschäftsleitung und empfehlen eine
Entscheidung. Diese Vorgehensweise
entlastet die Geschäftsleitung, bringt
neue Perspektiven und lädt das Team
zu Kreativität und Querdenken ein. Das
Konzept führt regelmäßig zu Empfeh-
lungen, die direkt umgesetzt werden
können.
Mini-Enterprises im Unternehmen
Durch Zusammenstellung von Teams zu
Enterprises, sozusagen innovative Mini-
Unternehmen, geben wir Rahmen und
Raum für eine Leistung über die Funk-
tions- und Bereichsebenen hinaus. Wir
vereinbaren konkrete Ziele und Aufträ-
ge mittels Briefings, die stets wichtige,
existenzielle Aufgabenstellungen bein-
halten. Die inhaltliche und zeitliche Be-
LEITIDEE
QUELLE: GATHOF, 2014
Die Grafik fasst die Unternehmensleitidee von Eckes-Granini zusammen. Sie basiert auf
einem erweiterten Führungsverständnis, das über reines Management hinausgeht.
Sinn
gemeinsames Ziel
Orientierung auf Schaffung Mehr-Wert
Leitidee „Begeisterung schaffen“
Einfluss
Raum
hoher Einbezug der MA
Kreativität
Freude, Leidenschaft
Energie
Flow
Miteinander
Lösungsorientierung
Wirkung
Zuversicht, Zutrauen
Know-how
Technologie
Marken
Tradition
Wille zur Veränderung