personalmagazin 05/15
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ORGANISATION
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NEWS
Lücken in der Weiterbildung
I
m Jahr 2014 hat sich jeder zweite Arbeitnehmer in Deutschland wei-
tergebildet, so der aktuelle „Adult Education Survey“ des BMBF. Über
zwei Drittel der Weiterbildungsaktivitäten sind dabei betriebliche
Fortbildungen gewesen. Doch während Frauen, Ungelernte, Angelernte
und Arbeiter inzwischen häufiger geschult werden, bilden Ältere und
Ausländer weiter die Schlusslichter. So hat in der betrieblichen Weiter-
bildung die Teilnahmequote von Mitarbeitern über 55 von 27 Prozent
im Jahr 2012 auf aktuell 25 Prozent abgenommen. Die Teilnahmequote
ausländischer Mitarbeiter zeigt ebenfalls dringenden Handlungsbedarf:
Während insgesamt 39 Prozent der deutschen Mitarbeiter im Jahr 2014 an
einer betrieblichen Weiterbildungsmaßnahme teilgenommen haben, war
dies nur 20 Prozent ihrer ausländischen Kollegen vergönnt.
Zufrieden
Zeitarbeitnehmer sind anscheinend wesentlich zufriedener mit ihren Arbeitsbedingungen, als oft gedacht – dies zeigt zumin-
dest die Umfrage eines Zeitarbeitsunternehmens. Über 91 Prozent der Befragten gaben an, sich überwiegend gut in die Belegschaft der
Einsatzbetriebe integriert zu fühlen. Doch im Talent Management und bei der Vergütung kann noch nachgearbeitet werden.
Unzufrieden
90 Prozent aller in einer Studie der DGFP befragten Ausbildungsbetriebe gehen davon aus, dass es künftig noch schwerer
wird, passend qualifizierte Azubis zu finden. Alternative Rekrutierungsstrategien wie beispielsweise eine Erweiterung auf andere Bewerber-
gruppen lehnen die meisten aber dennoch ab.
Wirksam
Investitionen in die Betriebliche Gesundheitsförderung können sich auszahlen. Wie der Report der Initiative Gesundheit und
Arbeit (IGA) zeigt, können Fehlzeiten konkret um ein Viertel gesenkt werden. Als besonders wirksam hat es sich nach der Studie erwiesen,
wenn organisationelle und individiuelle BGF-Maßnahmen kombiniert werden.
NEWS DES MONATS
+++ Ak t ue l l e News +++ H i n te rg r ünde +++ t äg l i c h un te r
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Auf dem Arbeitskarussell
NACHGEWIRKT
Im März 2015 betrug die Arbeitslosenquote
in Deutschland 6,8 Prozent. Gemessen an
früheren Werten von weit über zehn Prozent
zwischen 2003 und 2006, sehr erfreuliche
Aussagen. Und die positiven Prognosen blei-
ben: Letzten Sommer wagte das Institut für
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) die
These, unter den nötigen Voraussetzungen
könne die Arbeitslosigkeit in Deutschland
langfristig auf einen Wert zwischen zwei
und drei Prozent sinken. Unterstützung im
Kampf gegen die Arbeitslosigkeit bietet da-
bei die Bundesagentur für Arbeit. Um noch
effizienter im Dienste der Arbeitsvermittlung
zu sein, wurden sogenannte Operative Ser-
vices gegründet, in denen Dienstleistungen
konzentriert sind, die früher viele Arbeits-
agenturen selbst erbracht haben. Und auch
die 2012 eingeführte E-Akte spart Zeit und
bringt Transparenz. Das alles hilft, die Ar-
beitslosenquote zu senken. So sehr, dass die
Arbeitsagentur jetzt selbst Stellen abbauen
muss – rund 17.000 Beschäftigte sollen bis
2019 entlassen werden. Das könnte die
Arbeitslosenquote wieder erhöhen.
Ältere und Ausländer
sind die Verlierer bei
betrieblichen Weiter
bildungsmaßnahmen.