Immobilienwirtschaft 6/2019 - page 56

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TECHNOLOGIE, IT & ENERGIE
I
TITELTHEMA
im Haus mit den neuen Start-up-Ansätzen gesammelt werden“,
erläutert Philipp Kaiser, Geschäftsführer Helaba Digital. Gerade
wenn es darum gehe, die Chancen und Ziele einer Zusammen-
arbeit zwischen Bank und Start-up herauszuarbeiten, fungiere
die Helaba Digital als Bindeglied in beide Richtungen.
Mit der Gründung des Accelerators
„Hubitation“ finden innovative Ideen für das
Thema ‚Wohnen der Zukunft‘ einen Platz
Die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohn-
stadt hat ein Accelerator-Programm ins Leben gerufen, mit dem
sie Start-ups rund um die Wohnungswirtschaft gezielt fördern
will. „Mit der Gründung des Start-up-Accelerators Hubitation
haben wir im vergangenen Jahr eine Plattform geschaffen, auf
der innovative Ideen rund um dasThema ‚Wohnen der Zukunft‘
einen Platz finden. Die besten Bewerbungen unseres jährlichen
Contests ladenwir zur ,Hubitation StartupWeek‘ nach Frankfurt
ein. Ausgewählte Sparringspartner aus dem Top-Management
der Unternehmensgruppe begleiten und beraten die Start-ups
und entwickeln gemeinsame Pilotprojekte“, erläutert Thomas
Hain, Leitender Geschäftsführer der Unternehmensgruppe.
Wer als Gewinner bestehe, erhalte auf der Expo Real die
Chance, sein Start-up-Konzept am Stand der Unternehmens-
gruppe zu präsentieren und sein Netzwerk zu vergrößern. Für
die Unternehmensgruppe sei Hubitation die Möglichkeit, eine
Schnittstelle zu dem innovativen Ökosystem der Gründerszene
zu schaffen, neue Arbeitsmethoden und Prozesse kennenzuler-
nen und kompetente Partner zu akquirieren.
Die Annäherung zwischen etablierten Unternehmen und
PropTechs hat sich verstärkt. Die Vielzahl an Initiativen, Ac-
celorator-Programmen und Venture Capital Fonds zeigt, dass
vor allem global agierende Unternehmen die Beweglichkeit von
Start-ups nutzen wollen, um Innovationen nachhaltig zu nutzen.
Inzwischen gestaltet sich der mangelnde Überblick als Problem.
„Welche Initiativen ernstzunehmende Akteure sind, kristal-
lisiert sich schnell ... heraus ... Wie in allen anderen Lebensbe-
reichen auch erkennt man die seriösen Netzwerke und Dienst-
leister an ihren Partnern ... sowie der langjährigen und nachhal-
tigen Branchenzugehörigkeit“, so Ubach Utermöhl. „Ich finde
es immer eine gute Marktentwicklung, wenn viele neue Ideen
kurzfristig ein (vermeintlich) neues Segment mit Spinnereien,
aber eben auch nachhaltigem Business bespielen.
Gerade deshalb, weil dem neugierigen Betrachter ein sehr
heterogenes beziehungsweise breites Angebot gemacht wird. Die
Auswahl und damit der einsetzende Wettbewerb können nur
gut sein. Was neu ist, was nur eine Adaption des Alten und was
schlicht die digitale Umsetzung eines bisher Analogen ist, wird
schnell klar“, führt Professor Thomas Beyerle, Managing Direc-
tor Catella Property Valuation, aus. Allerdings sei immer die Fra-
ge, wie lange diese Phase des „Sich-Findens“ dauere. „Gerade im
Falle der PropTechs nähert sich diese Entwicklung zweifelsfrei
dem Höhepunkt mit nur wenige Dingen, die bleiben.
Die Initiativen sind deshalb vor allem ein Kampf um den ei-
nenMarktstandard, an dem sich dann, ab einer gewissen Größe,
auch ‚die Anderen‘ orientieren werden (müssen). Hier kommt
viel Venture Capital ins Spiel – das ist gut und dient auch der
Markttransparenz. Aktuell ist mehr Venture Capital aktiv im
PropTech-Segment denn Gewinn und Umsatzerlöse. Dieses Ver-
hältnis sollte sich aber in der sich abzeichnenden Marktbereini-
gungsphase – Übernahmen, Fusionen oder Insolvenzen – in den
nächsten Jahren umkehren. Das ökonomisch-gesellschaftlich
Gute wird dann am Markt bleiben“, so sein Fazit.
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Gabriele Bobka, Bad Krozingen
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