Immobilienwirtschaft 6/2019 - page 66

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TECHNOLOGIE, IT & ENERGIE
I
REAL ESTATE TALK
wie Leckageortung. Referenzprojekte, wie
in Rüsselsheim, machen die Nutzenpoten-
ziale der digitalen Lösungen sichtbar.
Die führende Blockchain-Technologie
etwa wird bei Drooms schon gar nicht
mehr groß thematisiert!
Hansen:
In unseremVerständnis besitzen
wir die Lösungsführerschaft und nicht
Technologieführerschaft. Blockchain ist
dafür ein gutes Beispiel. Sie ist eine Tech-
nologie unter vielen – auch wenn sie das
Potenzial hat, die Immobilienwirtschaft
zu verändern. Ob sie einen Lösungsansatz
bietet, hängt von der Aufgabenstellung ab.
Wir haben mit Hilfe der Blockchain eine
manipulationssichere Archivierung von
Datenräumen geschaffen. Das ist wesent-
lich sicherer als jeder externe Datenträger.
Die Dokumentenlage während der Un-
terschrift unter den Vertrag wird exakt
dokumentiert. Somit wird letztendlich
jegliche Manipulation des Datenraums
ausgeschlossen. Doch auch die Blockchain
ist in diesemFalle lediglich die Lösung für
ein bestimmtes Problem.
Ist nicht auch Marktführerschaft ein
sehr wichtiges Thema?
Dr. Schmitt:
Perspektivisch sicher! Ein
technologisch führender Refactoring-
Prozess ermöglicht etwa eine gute mittel-
und langfris
tige Zusammenarbeit. Wenn
das der Kunde verstanden hat, mündet
das mit großer Wahrscheinlichkeit auch
in eine Marktführerschaft.
Sehen Sie, Herr Maiwaldt, das auch so?
Maiwaldt:
Wir identifizieren Bereiche,
in denen wir eine führende Position ha-
ben. Das erfordert Mut zum Fokus und
das Stärken unserer Stärken. Stärken, die
wir als Unternehmen selbst nicht hatten,
kriegen wir auch durch Zukauf oder eine
selbsterklärte Technologie- oder Markt-
führerschaft nicht. Das schaffenwir im in-
tensiven Dialog mit unseren Kunden. Das
ist unabdingbar, um vorne mitzuspielen.
Technologie- oder Innovationsführer-
schaft kann man also nicht einkaufen?
Kann man also mit dem Begriff Techno-
logieführerschaft bei Ihren Kunden gar
nicht landen?
Maiwaldt:
Wenn wir Messpunkte spar-
tenübergreifend über ein SMGW bün-
deln, schaffen wir eine neue hochwertige
Datenbasis. Der Immobilienkunde sagt:
Schön, doch wofür? Digitalisierung hilft
bei der Prozessoptimierung: Werden Ver-
bräuche per App visualisiert, erfüllen Ver-
mieter bereits heute die Anforderung der
unterjährigen Verbrauchsinformation,
Mieter haben jederzeit Zugriff auf Ihre
Verbräuche. Zudem eröffnen wir einen
direkten Kommunikationskanal, stellen
bei Mieterwechsel schnell die Abrech-
nung bereit, ermöglichen Anwendungen
Hansen:
Das Streben nach Marktführer-
schaft spielt auch für uns eine große Rol-
le. Es ist aber nicht die Voraussetzung für
Technologieführerschaft. Wir entwickeln
mit 30 Inhouse-Entwicklern viel in Eigen-
regie. Wenn sich die Gelegenheit zu Ko-
operation oder einer Übernahme ergibt,
sind wir natürlich auch nicht abgeneigt.
Wir entwickeln uns allerdings seit 17 Jah-
ren aus eigener Kraft.
Wie sieht das bei Haufe aus?
Dr. Schmitt:
Wir expandieren seit neun
Jahren. Mit PowerHaus haben wir eine
moderne Verwalterlösung im Portfolio.
Mit dem heutigen wowinex auch ein stark
am Markt verbreitetes ERP-System. Um
den nächsten Technologieschritt zu ge-
hen, haben wir die Kooperation mit FIO
„Wir entwickeln digita-
le Anwendungen, mit
denen unsere Kunden
Wirtschaftlichkeit und
Klimaschutz umsetzen.
So entstehen disruptive
Geschäftsmodelle.“
Jan-Christoph Maiwaldt,
CEO Noventic Group
„Der Anwender will eine
Lösung für sein Problem.
Technologieführer werde
ich, indem ich ihm eine
funktionierende Lösung
anbiete.“
Sven-Olaf Hansen,
SVP Global Marketing, Drooms GmbH
In Kooperation mit
1...,56,57,58,59,60,61,62,63,64,65 67,68,69,70,71,72,73,74,75,...76
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