Immobilienwirtschaft 6/2019 - page 67

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zu sein. Denn was nützt die beste exklu-
sive Kooperation, wenn die Systeme von
Kunde zu Kunde stark voneinander ab-
weichen?
Auf diesemGebiet bräuchte es dochmal
einen Technologieschub?
Dr. Schmitt:
Wennman klassische Server-
basierte Lösungen mit modernen webba-
sierten verknüpfen muss, wäre das schön.
Denn das ist eine gewisse Herausforde-
rung.
Bräuchte man hier nicht einmal eine
Vereinfachung, einen Standard?
Maiwaldt:
Dazu müssen wir uns fokus-
sieren, das stimmt natürlich. Das höre
ich aber hier am Tisch auch heraus. Zu-
erst macht man das, was man am besten
kann: Wir das Submetering, wo wir histo-
risch herkommen. Und die verschiedenen
Welten verbinden wir. Es entsteht eine
Multimetering Plattformmit erheblichem
Mehrnutzen. Das geht nur durchÖffnung,
Verabredung und Standards. Dazu muss
man die proprietären System abschaffen
und akzep-tieren, dass dieDaten denKun-
den gehören. Denn die Kunden müssen
erkennen, wie sie hier neueWerte schaffen
können. Dann bewegt sich was. Wir set-
zen deshalb auf Technologieoffenheit. Das
sind mutige und notwendige Schritte, um
in der digitalisierten Welt Zusatznutzen
zu schaffen.
Dr. Schmitt:
In der AG Digitalisierung
des DDIV arbeiten wir mit ERP-Herstel-
lern und PropTechs zu ebendiesem Ziel,
Schaffung eines Branchenstandards, zu-
sammen.
Maiwaldt:
Da sind natürlich auchwirMit-
glied. Deshalb kann ich auch locker drü-
ber hinwegsehen, dass Dr. Schmitt bislang
mehr mit Qivalo als mit uns spricht …
Dr. Schmitt:
Das ist auch nie ausschließ-
lich: In der Mieterkommunikation arbei-
ten wir sowohl mit casavi als auch mit
Allthings zusammen. Ausschließlichkeit
bei der Partnerwahl ist keinGeschäftskon-
zept, was aufgehen wird.
Systems geschlossen und zusammen die
webbasierte Lösung Haufe-FIO axera an
den Markt gebracht. Wir kooperieren in
anderen Teilbereichen auch sehr eng mit
PropTechs wie casavi undQuivalo, umdie
Detailtiefe unserer Anwendungen noch
weiter auszubauen.
Das ist die Gegenposition zu Drooms?
Dr. Schmitt:
Es macht ja jetzt keinen
Sinn, etwa noch ein Mieterportal hinzu-
zuentwickeln. Warum soll man es nicht
dem Kunden überlassen, welche spezia-
lisierte Anwendung er haben will, wenn
es einfach ist, diese an meine Lösung
anzubinden? Hier spielt die Webtech-
nologie ihre Stärken voll aus. Das ist we-
sentlich besser möglich als bei Lösungen,
die noch Client-Server-basiert sind.
Schnittstellen muss man als Innovati-
onsführer ja auch beherrschen!
Maiwaldt:
Ja, das ist so. Tun wir auch, da
wir mit vielen unserer Beteiligungsfirmen
auch vorher zusammengearbeitet haben.
Zwischen KALO und Qundis etwa gibt
es daher keine Schnittstellenprobleme,
sondern wir vertiefen unsere Intelligenz
in Messkonzepten. So gelangen wir zu
technologischen Lösungen, die eine Firma
allein so nicht entwickelt hätte. Das ist ein
spannender Prozess, der zu erheblichen
Synergien führt. Qundis beliefert KALO
nicht nur mit den auf dieser Know-how
Basis entwickelten Geräten, sondern auch
mit einer bis zur Montagesituation voll
integrierten Lieferkette. Wir installieren
auf diese Weise viel schneller. Diesen Pro-
zessvorteil können alle Qundis-Kunden in
Anspruch nehmen. Und Smarvis bietet
auf dieseWeise den Selbstabrechnern viele
Funktionalitäten und Plausibilisierungen,
die sonst nur die Komplettdienstleister der
Wohnungswirtschaft anbieten.
Würde auch Drooms mit anderen aus
der Wertschöpfungskette, wie ERP-
Herstellern, zusammenarbeiten?
Hansen:
Wir setzen auf die Technologie
der Schnittstelle. Mit unseren Kunden
arbeiten wir daran, überall anknüpfbar
«
Jörg Seifert, Freiburg
immobilien
Alle Teilnehmer des Real Estate Talks in
vertiefenden Einzelinterviews
EXTRA:
VIDEO
„Warum soll ich es nicht
dem Kunden überlassen,
welche spezialisierte
Anwendung er haben
will, wenn es einfach ist,
diese an meine Lösung
anzubinden?“
Dr. Sebastian Schmitt,
Business
Development Manager, Haufe Group
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