Region Report Hamburg - page 14

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vorgesehen. Weiterhin sehen die Pläne
eine Quartiersmitte mit Versorgungsan-
gebot und Kindertagesstätten sowie einen
Sportplatz vor. Das Angebot imGewerbe-
teil richtet sich an forschungs- und tech-
nologieorientierte Unternehmen sowie
Handwerksbetriebe. Das Gebiet Fischbe-
ker Reethen ist das dritte Neubaugebiet
neben den Quartieren Vogelkamp Neu-
graben und Fischbeker Heidbrook, das
von der IBA Hamburg entwickelt und
unter der gemeinsamen Dachmarke „Na-
turverbunden Wohnen“ vermarktet wird.
ZWISCHEN DEN KANÄLEN
Nach der Verle-
gung der Wilhelmsburger Reichsstraße
im Jahr 2019 kann in dem IBA-Projekt-
gebiet Nord-Süd-Achse auf der Elbinsel
Wilhelmsburg ein gemischt genutztes
Quartier entstehen, das Wohnen, Ge-
werbe, Kleingartenanlagen, Freiflächen,
Bildungs- und Betreuungseinrichtungen
vereint. Vorgesehen sind auf dem 41
Hektar großen Areal rund 2.200 Wohn-
einheiten sowie Flächen für Gewerbe und
Dienstleistungen. „Es ist gelungen, die po-
sitive Entwicklung von Wilhelmsburg zu
verstetigen. Wir schaffen hier gemischte
Stadtquartiere mit hoher Lebensqualität“,
sagt Dorothee Stapelfeldt, Senatorin für
Stadtentwicklung und Wohnen. Von An-
fang April 2016 bis Mitte Juli 2016 führte
die IBA Hamburg den städtebaulich-frei-
raumplanerischen Wettbewerb „Auf gute
Nachbarschaft – Wohnen und Arbeiten
zwischen den Kanälen“ durch. Gewinner
B
etrachtet man die heutige Dichte von
Hamburg, dann wird verständlich,
warum Umbau, Neubau und Nach-
verdichtung weitaus schwieriger sind als
vor 30 oder 40 Jahren. Hinzu kommen die
Herausforderungen, die sich durch den
demografischenWandel, die Energiewen-
de und die Integration vonAsylsuchenden
an die Ausgestaltung von Quartieren er-
geben. Stadtplaner und Developer stehen
daher vor der Schwierigkeit, ein markt-
gerechtes Konzept zu entwickeln, das von
allen Akteuren getragen wird undÖkono-
mie und Ökologie nachhaltig verbindet.
ARCHITEKTUR IM SÜDLICHEN ÜBERSEE-
QUARTIER
Das südliche Überseequartier
bekommt ein neues architektonisches
Gesicht. Für alle elf Gebäude des Quar-
tiers erarbeitete Unibail-Rodamco 2015 in
Kooperationmit der HafenCityHamburg,
der Stadt und nationalen wie internatio-
nalen Architekturbüros neue Entwürfe.
Derzeit wird ein Bebauungsplan erstellt,
auf dessen Basis die Bauanträge gestellt
und Baugenehmigungen erteilt werden
können. In dem gemischt genutzten
Quartier entfallen 80.500 Quadratmeter
Bruttogeschossfläche auf Einzelhandel,
55.000 Quadratmeter auf Wohnen und
65.000 Quadratmeter auf Büros. Für Kul-
tur und Entertainment sind rund 12.000
Quadratmeter vorgesehen, für Gastro-
nomie 8.000 und für Hotels 40.000 Qua-
dratmeter. „Das einzelhandelsgeprägte
südliche Überseequartier mit großen An-
Hamburg, die
24-Stunden-Stadt
Bei neuen Quartieren gilt es für Stadtplaner und Developer,
die unterschiedlichen Nutzungsarten marktgerecht zu
vereinen. Das führt zu lebendigen Städten, in denen fast
rund um die Uhr etwas los ist. Das zeigen aktuelle Beispiele.
Foto: Unibail Radamco/moca-Studio; Development Partner
kernutzern, neuenHandelskonzepten und
einer Vielfalt an mittleren und kleineren
Geschäften bildet die Voraussetzung für
eine gemischte, über alle Jahreszeiten hin-
weg lebendige HafenCity. Es ist der Kern
einer urbanen nahezu 24-Stunden-Stadt.
Diesen kräftigen Zuwachs an innenstäd-
tischem Einzelhandel verträgt Hamburg
sehr gut, und er macht die Innenstadt
insgesamt vielfältiger und attraktiver für
Bewohner und Besucher“, sagt Professor
Jürgen Bruns-Berentelg, Vorsitzender der
Geschäftsführung HafenCity Hamburg.
Unibail-Rodamco startet mit den Bau-
arbeiten 2017, bis voraussichtlich 2021
ist mit der Fertigstellung der zentralen
Flächen im südlichen Überseequartier zu
rechnen.
NATURVERBUNDEN IN FISCHBEKER REE-
THEN
Die städtische IBA Hamburg und
das Bezirksamt Harburg wollen in Neu-
graben-Fischbek in Harburg ein weiteres
Wohn- und Gewerbegebiet mit 2.000
Wohneinheiten entwickeln. DasAreal um-
fasst 70 Hektar. Im Jahr 2018 soll mit dem
Bau begonnen werden. Das Leitbild der
„Gartenstadt des 21. Jahrhunderts“ soll im
Entwicklungsgebiet Fischbeker Reethen
die Gartenstadtidee neu interpretieren.
Wohn- und Gewerbenutzungen werden
dabei in etwa gleichwertig nebeneinander
stehen. Von dem Wohnungsbauvolumen
sind 55 Prozent als Geschosswohnungen,
40 Prozent als Reihenhäuser und fünf
Prozent in Form von Einfamilienhäusern
REGIONREPORT
HAMBURG
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QUARTIERSENTWICKLUNG
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