Region Report Hamburg - page 20

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REGIONREPORT
HAMBURG
I
WOHNEN
Wohnungsgesellschaften wurden nicht
einbezogen. Bei der städtischen Woh-
nungsgesellschaft Saga GWG wurden
zwischen 2011 und 2015 durch Nach-
verdichtung 2.638 neue Wohnungen
geschaffen, bisher allerdings nicht durch
Aufstockungen, so die Antwort des Se-
nats auf eine kleine Anfrage. Das Unter-
nehmen sehe in seinemBestand aufgrund
der bereits durchgeführtenMaßnahmen,
der Rücksichtnahme auf Bestandsmieter,
technischer Probleme und der meist ne-
gativen Wirtschaftlichkeit nur geringe
Potenziale für den Dachgeschossausbau.
Z
um Jahresende 2015 zählte Hamburg
rund 1,78 Millionen Einwohner. Bis
zum Jahr 2035 werden es nach der
jüngsten Bevölkerungsvorausberechnung
des Statistikamts Nord voraussichtlich
1,89 Millionen sein. In Hamburg drehen
sich so viele Baukräne wie selten, doch
im Wohnungsbau kommt das Angebot
der Nachfrage nicht hinterher. Im Jahr
2015 wurden inHamburg insgesamt 8.521
Wohneinheiten fertiggestellt, die höchste
Zahl seit fast zwei Jahrzehnten. Die Woh-
nungsgenehmigungen gingen dagegen
von 10.957 auf 9.560 Wohnungen zurück.
UmdenWohnungsbau anzukurbeln, setzt
die Stadt auf eine mehrgleisige Strategie.
Das im Jahr 2011 erstmals geschlossene
„Bündnis für dasWohnen“ zwischen Stadt
undWohnungswirtschaftwurde erneuert.
Künftig werden auch die Bezirke stärker
eingebunden und als neues Ziel der Bau
von jährlich 10.000 Wohnungen, 3.000
davon im geförderten Wohnungsbau,
vereinbart. Seit 2011 wurden im Rahmen
des Bündnisses fast 50.000Wohneinheiten
genehmigt und rund 20.000 fertiggestellt.
Die Schaffung von Wohnraum soll über
Aufstockung im Bestand, Dachgeschoss-
Ausbauten, mehr Hochhausbau, aber
auch über die Ausweisung neuer Bauge-
biete forciert werden. „Mehr Stadt in der
Stadt“ und „Mehr Stadt an neuen Orten“
formuliert die Stadt ihre Doppelstrategie.
82.000 NEUE WOHNUNGEN IN DACHGE-
SCHOSSEN
Die Nachverdichtung von
Stadtquartieren schafft flächensparend
Doppelstrategie
gegen die Wohnungsnot
Es drehen sich derzeit viele Baukräne. Doch in Hamburgs Wohnungsbau kommt das Ange-
bot der Nachfrage nicht hinterher. Neubau allein schafft nicht genug Wohnungen. Stadt
und Projektentwickler setzen daher auch auf Umnutzung, Konversion und Nachverdichtung.
Foto: dreidesign
neuen Wohnraum. Im Rahmen der Stu-
die „Wohnraumpotenzial durch Aufsto-
ckungen“ haben die Technische Univer-
sität Darmstadt und das Pestel Institut
untersucht, wie viele Wohnungen sich
in Hamburg durch Aufstockungen er-
stellen ließen. Für die Analyse wählten
die Wissenschaftler Mehrfamilienhäu-
ser der Baujahre 1950 bis 1989 mit drei
Wohnungen in der Hand von Einzel­
eigentümern aus. Theoretisch besteht
in Hamburg durch Aufstockungen ein
erschließbares Potenzial von 82.000 zu-
sätzlichenWohnungen. Die Bestände von
AltOh!na - formart realisiert
das neue Quartier mit 1.600
Wohnungen.
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