Region Report Hamburg - page 8

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REGIONREPORT
HAMBURG
I
DIGITALISIERUNG
lage für den weiteren Ausbau geschaffen“,
sagt Lutz Birke, Geschäftsleiter Unterneh-
menssteuerung und Public Affairs. Ein
Bestandteil dieser Strategie ist der Einsatz
der IT-Lösung SmartPort Logistics (SPL),
mit deren Hilfe Unternehmen, Partner
und Kunden des Hafens auf der Ebene
des Verkehrsmanagements enger mitei-
nander vernetzt werden. Im September
2015 wurde die HPA für das Pilotprojekt
SPL beimbundesweiten Innovationswett-
bewerb „Ausgezeichnete Orte im Land
der Ideen“ ausgezeichnet. Ein weiteres
Projekt – Smart Road – soll dem Hafen-
management helfen, Ressourcennutzung
undVerkehrsflüsse zu verbessern und den
Zustand von Infrastruktur undUmwelt zu
überwachen. „Die intelligente Straße ist
ein Mosaikstein im Gesamtkonzept des
intelligenten Hafens. Ziel ist, sowohl die
Verkehrsträger Straße, Schiene, Wasser als
auch den darauf stattfindenden Verkehr
an sich intelligenter steuern zu können,
um die Gesamteffizienz im Hafen zu er-
höhen“, erläutert Sebastian Saxe, Chief
Digital Officer und Chief Information
Officer der HPA.
NAHVERKEHR AUF ZUKUNFTSKURS
Es ist
noch nicht lange her, da gehörten auto-
nom fahrende Autos und Züge in den
Bereich der Science Fiction. Inzwischen
rollen Züge ohne Lokführer in Nürnberg,
H
amburg will auf dem Weg zur Smart
City die Verbesserung der Lebens-
qualität seiner Bewohner durch
intelligente, innovative Infrastrukturen
erreichen. Sie sollen helfen, etwa Mobili-
tät effizienter zu machen, Ressourcen zu
schonen und negative Umwelteinflüsse
zu reduzieren. Sensorik und Informati-
onstechnologien wie mobile Endgeräte,
Cloud und Big Data gewinnen dabei wei-
ter an Bedeutung. Vor zwei Jahren verein-
barten Hamburg und der internationale
IT-Anbieter Cisco Systems, innovative Pi-
lotprojekte inHamburg umzusetzen. Eini-
ge sind heute schonAlltag: Busse kommu-
nizieren mit Ampeln, Lkw, die sich einer
Ampel nähern, erhalten eine ausgedehnte
Grünphase, Weichen der Hafenbahnmel-
den über Sensoren eigenständig, wenn sie
gewartet werdenmüssen, und die Straßen-
beleuchtung wird heller, sobald sich ein
Fußgänger oder Radfahrer nähert. „Welt-
weit sind wenige Smart Cities so weit wie
Hamburg”, so der Cisco-Verantwortliche
Christian Korff. Hamburg habe sich in Sa-
chen Smart City eine exzellente Ausgangs-
lage erarbeitet: In der Stadt gebe es ein
funktionierendes Smart-City-Ökosystem.
HAMBURG ALS LEBENDES LABOR
Eine Koo-
peration der HafenCity Universität Ham-
burg mit dem Massachusetts Institute of
Technology (MIT) lässt die Hansestadt
zum lebenden Labor werden. Ziel des Di-
gital City Science Lab ist es, die Verände-
rungen der Stadt durch die Digitalisierung
zu erforschen und konstruktiv mit zu ge-
stalten. Dazu sollen inHamburg vor allem
Wenige Cities sind
so smart wie Hamburg
Die Digitalisierung wird in den kommenden Jahren die ge-
samte Lebens- und Arbeitswelt stark verändern. In Hamburg
erproben Bevölkerung und Wirtschaft immer neue Strategien
zur Verbindung von realer und virtueller Welt.
urbane Veränderungsprozesse untersucht
und wissenschaftlich ausgewertet werden.
Themen sind wissenschaftsgestützte Pla-
nungsinstrumente, Elektromobilität, ur-
bane Landwirtschaft, intelligente Arbeits-
und Wohnräume und andere Aspekte in-
novativer Stadtentwicklung. Im Rahmen
der Entwicklung des Lab soll zudem ein
Think Tank zwischen Wirtschaft, Politik
und Wissenschaft aufgebaut werden, der
die Stadt in zukünftigen Entwicklungsvor-
haben berät.
DIGITALER FORTSCHRITT IM HAFEN
Der
Hamburger Hafen ist einer der größten
und bedeutendsten Seehäfen der Welt.
Im Vergleich aller europäischen Häfen
nimmt Hamburg im Seegüterumschlag
den dritten, beimContainerumschlag den
zweiten Platz ein. Im vergangenen Jahr
investierte der Hafenmanager Hamburg
Port Authority (HPA) insgesamt 227,7
Millionen Euro in die Infrastruktur des
Hafens, der zunehmend zum SmartPort
ausgebaut werden soll. Der Begriff steht
für ein intelligentes Hafenmanagement:
Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt dabei
auf der Modellierung und der Planung
von logistischen Prozessen und Verkehrs-
systemen sowie der Infrastruktur inHafen
und Umland. Weitere Themenfelder sind
die dynamische Logistik mit Orts- und
Kartografie-Diensten sowie eingebettete
Systeme imHafen, beispielsweise bei Stra-
ßen, Brücken und Schleusen. „Mit unserer
SmartPort-Strategie haben wir die ersten
Schritte zur Digitalisierung des Hambur-
ger Hafens gemacht und damit die Grund-
Foto: HCU Hamburg - Martin Haag
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