NEUBAU UND SANIERUNG
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1|2019
se Lösung sieht eine geschosshohe, umlaufende
Verglasung vor. Der Balkonanbau war Teil einer
umfangreichen Bestandsaufwertung, die u. a. auch
die Neugestaltung der Außenbereiche sowie einen
Neuanstrich der Fassaden umfasste.
Die nachträglich realisierten Balkone erweitern
denWohnraumnach außen, stellen einen Flächen-
zugewinn dar und steigern dieWohnraumqualität
und -zufriedenheit der Bewohner. „Das Balkon-
system hat genau den Nerv und die Wünsche un-
serer Mieter getroffen. Denn durch die Komplett-
verglasung lässt es gefühlt ein weiteres Zimmer
entstehen, das vielfältige Nutzungsmöglichkeiten
bietet“, sagt WOBAU-Geschäftsführerin Gerda
Behrend. Der Komfort des verglasten Balkons ist
dabei durch die ganzjährige Nutzung, das elegante
Erscheinungsbild und die flexible Gestaltung be-
sonders hoch. Denn die Glaselemente lassen sich
nicht nur wie ein Schiebefenster öffnen, sondern
auch beliebig an jeder Position einklappenwie ein
Faltfenster. Die Handhabung ist einfach: „Jedes
Element verfügt über eine eigene Laufspur, sodass
es sich ohne Kraftaufwand individuell zur Seite
schieben lässt. Ein imRahmen integrierter Hand-
griff dient zusätzlich zumEinklappen des Fensters.
Auf diese Weise lässt sich der Balkon bei schönem
Wetter vollständig öffnen oder an kalten, regne-
rischen Tagen schließen“, erläutert Linus Ralling,
Geschäftsführer von Balco.
Neben der flexiblen Nutzung bietet die Balkon-
verglasung weitere Vorteile: Die geschlossene
Bauweise reduziert anfallende Energiekosten um
bis zu 20%. Möglich ist dies, da der Balkon eine
thermische Pufferzone zwischen Außenraum und
Wohnung bildet, in der sich die Luft erwärmt.
Bürstendichtungen verhindern zusätzlich ein
Eindringen von Treibschnee oder Regen. Ferner
schützt die Verglasung die Konstruktion und ins-
besondere die Betonplatte vor Witterungseinflüs-
sen. So soll die Lebensdauer des Balkons um bis
zu 50 Jahre gesteigert werden. Dies macht die
Anlage sowohl aus Sicht des Vermieters als auch
des Mieters attraktiv.
Geringer Eingriff und zügige Montage
Klassische Vorstellbalkone sind besonders für
Maßnahmen im Bestand geeignet. Bei der Wohn-
bebauung in der Lübzer Chaussee wurde eine
Grundkonstruktion aus feuerverzinktem Stahl
gewählt. Eine Alternative hierzu stellen Systeme
ganz aus Aluminiumprofilen dar. Die Stahlbeton-
platten sind auf vier Stahlhohlprofilstützen gela-
gert, wovon die hinteren mittels bauaufsichtlich
zugelassenen Ankersystemen an der Fassade be-
festigt sind. Der Lastabtrag der Balkonkonstruk-
tion erfolgt über Streifenfundamente. Nach dem
Aufbau des Grundgerüsts werden der Aluminium-
rahmenmit der Verglasung sowie die Dachpaneele
montiert. Bei der vorgestellten Bauweise fallen die
Eingriffe an der Fassade sowie die Montagezeit
und damit die Lärm- und Schmutzbelastung für
die Bewohner vergleichsweise gering aus.
Die Nachrüstung der Balkone bei der WOBAU Par-
chim erfolgte im bewohnten Zustand. Im Zuge
des Balkonanbaus wurde auch die Fassade mo-
dernisiert. Wesentliche Einschränkungen für die
Bewohner brachte dabei u. a. das Gerüst mit sich:
Es schränkte die Lichtverhältnisse in der Wohnung
ein. Zudem konnten die Bewohner im Zeitraum
der Arbeiten in den betroffenen Räumen nicht
lüften oder hinausgehen. Dies war allerdings nur
kurzfristig der Fall, da sich die erforderlichen Ar-
beiten dank des hohen Vorfertigungsgrades der
Balkone innerhalb von vier Wochen durchführen
ließen.
Das sog. Twin-Fenster ermöglicht ein vollständiges Öffnen der Verglasung –
sowohl durch Schieben als auch durch Falten der einzelnen Fensterelemente
Im Zuge des Balkonaufbaus wird zunächst die Grundkonstruktion aus Stahlhohlprofilstützen und
Stahlbetonplatten vor die Fassade gesetzt. Anschließend erfolgt die Montage der Balkonverglasung
Quelle der Fotos: WOBAU Parchim
Die WOBAU Wohnungsbau GmbH Parchim
wurde 1990 gegründet und beschäftigt
heute 32 Mitarbeiter. Der aktuelle Bestand
beläuft sich auf 2.670 Wohnungen. Mit der
Stadt Parchim als 100%ige Gesellschaf-
terin hat sich das Unternehmen das Ziel
gesetzt, für alle Bevölkerungsschichten
preiswerten und zeitgemäßen Wohnraum
bereitzustellen. Die Instandhaltung und
Sanierung der Wohnungen nimmt hierbei
einen hohen Stellenwert ein.
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