Die Wohnungswirtschaft 4/2019 - page 42

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4|2019
Digitales Bestandsmanagement
Alle Daten beisammenhaben
Eine neue Software setzt nicht nur auf intelligente Rechenlogiken, sie ermöglicht der Eisenbahn Spar- und
Bauverein Bremen eG (ESPABAU) auch die Abbildung des gesamten technischen Datenmanagements.
Daten sind der Rohstoff des digitalen Zeitalters.
Ihre Beschaffung wird dank Internet of Things
(IoT) und Sensorik in Zukunft selbst im Bestand
einfacher. Dennoch sollten sich Wohnungsunter-
nehmen mit Blick auf den damit verbundenen
Aufwand weiterhin fragen, welche Daten für ihre
Bestandsmanagementprozesse tatsächlich erfor-
derlich sind. Um diese dann effizient zu erfassen
und intelligent zu verarbeiten, bedarf es skalier-
barer und automatisierter Lösungen.
Aus diesem Grund hat sich die ESPABAU in Bre-
men dazu entschieden, die Software Aibatros
einzuführen. Die Bremer Wohnungsbaugenos-
senschaft setzt auf die konsequente Entwicklung
ihrer Immobilien durch umfangreiche Bestands-
pflege und Modernisierung. Die für die Planung
dieser Maßnahmen notwendigen Informationen
zumbaulichen Ist-Zustand und den Kosten liefert
diese Software.
Die neue Anwendung für das technische und kauf-
männische Bestandsmanagement basiert auf einer
sog. 3-Tier-Architektur. Sie ermöglicht die inte-
grative Anbindung an diverse Drittsysteme und
ist als webbasierte Anwendung endgeräteunab-
hängig einsetzbar.
Aber auch inhaltlich unterscheidet sie sich von der
Objektanalyse, denn sie setzt viele über die Jahre
gesammelte Anregungen von Nutzern um. Zwar
kommt bei der Bestandserfassung noch immer das
Epiqr-Verfahren zum Einsatz – das mittels statis-
tischer Hochrechnungen Gebäudegeometrien und
Zustände schnell und effizient ermittelt – aber es
ist deutlich flexibler geworden.
Datentiefe flexibel wählen
So lässt sich über zusätzliche Bewertungsebenen
der Detaillierungsgrad der Bewertung individuell
festlegen. Umetwa für einen großen Gebäudebe-
stand schnell eine erste Aussage darüber zu erhal-
ten, für welche Objekte eine detaillierte Erhebung
erforderlich ist, wird die grobe Bewertungsebene
eingesetzt, die auf den DIN 276-Obergruppen ba-
siert. Dafür müssen dank optimierter Nutzung von
Statistiken jeWohngebäude nur vierzehn Bauteile
bewertet werden. Undwenn es besonders schnell
gehen soll, kann obendrein auf die Ortsbegehung
verzichtet werden.
Es geht allerdings auch deutlich genauer: Die
feine bzw. anlagenspezifische Bewertungsebe-
ne in Aibatros ermöglicht eine detaillierte Woh-
nungserfassung ebenso wie ein umfassendes
technisches Anlagenmanagement. Dabei werden
die entsprechenden Elemente individuell erfasst.
Statt also beispielsweise das Element „Wohnen“
Eine zentrale IT-Plattform hilft, alle für das Bestandsmanagement wesentlichen Informationen zu vernetzen
THEMA DES MONATS
Sigrid Niemeier
Vorstandsvorsitzende CalCon
Deutschland AG
München
ENERGIE UND TECHNIK
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