DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 4/2017 - page 49

Monteur mit dem patentierten System saniert.
Der Einsatz vorgefertigter und verfliester Wan-
delemente, die bereits alle Leitungen und Rohre
enthalten, ermöglichte eine Sanierung in nur zehn
Arbeitstagen pro Bad. Der Vorstand wählte für
das Pilotprojekt eine hochwertige Ausstattung,
zu demu. a. LED-Einbaustrahler in der Decke und
barrierefreie Duschenmit Abtrennungen aus Ein-
scheibensicherheitsglas gehören.
„Die Baustellenlogistik hat uns sehr beeindruckt“,
so Stefan Ellendt. „Jedes Bad wurde in einem ei-
genen Container mit einer genauen Anleitung an-
geliefert, was wann in welcher Form ausgeführt
wird. Das Treppenhaus und der Rest der Wohnung
waren abgedeckt gegen Staub und Schmutz.“ Das
Gute war, dass die Mitarbeiter der ausführenden
Firma alle Fragen mit den Bewohnern direkt ge-
klärt haben. „Wir hatten in der Verwaltung viel we-
niger Aufwand als sonst. Dieser Mehrwert ist für
uns fast nicht zu beziffern“, führt Dirk Reiche aus.
Überraschungen während der Sanierung
Eine unerwartete Herausforderung stellte al-
lerdings der Schornstein dar. „Seinen genauen
Verlauf konnte man erst im Laufe der Sanierung
Gut geeignet:
Dieses Mehrfa-
milienhaus bei
Hamburg wurde
für das Pilotpro-
jekt ausgewählt
erkennen. Der Abrissaufwand war deutlich hö-
her als geplant, und pro Bad fiel 1 t zusätzlicher
Bauschutt an“, berichtet Monteur Frank Brunner.
Trotzdem gelang es dem Team, die vereinbarte
Zeit von zehn Tagen pro Bad einzuhalten. Durch
die Entfernung des Schornsteins konnten im Erd-
geschoss und im 1. Stock zusätzliche Waschma-
schinenplätze eingerichtet werden.
Auch bei den Rohrleitungen gab es eine Überra-
schung. Sie wurden beimBau in den 1950er Jahren
offenbar willkürlich verlegt, was erst im Rahmen
des Rückbaus der Wandoberflächen und des Fuß-
bodenbelages sichtbar wurde. Das Problemwurde
schließlich gelöst, indem die alten Rohre stillge-
legt oder entfernt wurden. Gleichzeitig verlegten
die Monteure vom Heizkessel im Keller aus neue
Stränge, an die sie alle drei Bäder anschlossen. Der
Vorteil: „Nun sind alle Stränge auf dem neusten
Stand und man muss sich die nächsten 30 Jahre
nicht mehr um sie kümmern. Modernisiert man
lediglich die einzelnen Bäder ohne die restlichen
Leitungen, hat man ein Flickwerk, mit dem man
sich immer wieder befassen muss“, erklärt Ulrich
Thißen.
Quelle: BG Sachsenwald
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