DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT6/2017 - page 38

ENERGIE UND TECHNIK
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war es Wunsch der Genossenschaft, den Ver-
brühschutz vorsorglich in allen Wohnungen zu
integrieren. Die Witten-Mitte eG und Architekt
Kai Fronemann entwickelten zusammen mit dem
Ingenieurbüro Schramm und dem Fachberater
Marc Rakowske von AEG Haustechnik ein Warm-
wasserkonzept: Die dezentrale Lösung sieht
eine Kombination aus Trinkwasserstationen und
Durchlauferhitzern – beides von AEG - vor. Jede
Wohnung verfügt über eine eigene Trinkwasser-
station, die das Trinkwasser imDurchflussbetrieb
erwärmt. Die konstante Zapfleistung von 12 l/min
gewährleistet einen hohen Warmwasserkomfort.
In der Kita versorgt dagegen eine Trinkwasser-
station mit einer sehr hohen Zapfleistung von
16 l/min die Kinderduschen und -waschplätzemit
Warmwasser. Die Temperaturkonstanz ist an jeder
Zapfstelle gewährleistet, auchwenn Duschen und
Waschtische von mehreren Kindern gleichzeitig
genutzt werden.
Die Trinkwasserstationen werden mit dem 70 °C
heißen Heizungsvorlauf versorgt. Bei einer Warm-
wasseranforderung wird das Kaltwasser vor Ort
bedarfsgerecht und über den in der Trinkwasser-
station integrierten Plattenwärmetauscher exakt
auf Zapftemperatur erwärmt. Der abgekühlte Hei-
zungsvorlauf fließt wieder zurück zur Heizzentra-
le. Die Kreisläufe für Heizwasser und Trinkwasser
sind in sich geschlossen.
Zeit-, Kosten- und Effizienzgewinn
„Die dezentrale Trinkwassererwärmung spart er-
heblich Installationszeit und Investitionskosten“,
berichtet Gerhard Rother, Vorstand Technik der
Witten-Mitte eG. „Gegenüber der zentralen Trink-
wassererwärmung entfallen sowohl das Speicher-
systemals auch die Leitungsanlage für Verteilung
und Zirkulation einschließlich der erforderlichen
Pumpen und Regeleinrichtungen. Zur Versorgung
der Wohnungen ist nur eine Leitung für kaltes
Trinkwasser erforderlich. Dadurch reduziert sich
der Platzbedarf für Installationsschächte.“ Der
Geschäftsführer des ausführenden SHK-Fach-
betriebs Minnhard Meewes GmbH, Jürgen Nie-
dereichholz, erläutert: „Ein großer wirtschaftli-
cher Vorteil ergibt sich durch die Verbindung der
zentralen Wärmeerzeugung mit der dezentralen
Trinkwasserbereitung. Die genutzten Vorlauftem-
peraturen zur Warmwasserbereitung toppen die
hervorragende Gesamteffizienz der Anlage.“
Die Trinkwasserstation
ermöglicht eine hygienische
und energieeffiziente Trink-
wasserversorgung, weshalb
sie in den 14 Wohnungen und
auch in der Kindertagesstätte
zum Einsatz kam.
Eine gute Zusammenarbeit hat
in kurzer Bauzeit zum Erfolg
geführt: Gerhard Rother und
Frank Nolte von der Witten-
Mitte eG, Marc Rakowske von
AEG Haustechnik und Jürgen
Niedereichholz vom SHK-Fach-
betrieb Minnhard Meewes (v.l.)
Wohngebäude mit Kindertagesstätte
Bauherr:
Wohnungsgenossen-
schaft Witten-Mitte eG
Baubeginn:
September 2015
Fertigstellung:
Mai 2016
Baukosten:
3,7 Mio. € einschließlich
Grundstück
OBJEKTDATEN
1...,28,29,30,31,32,33,34,35,36,37 39,40,41,42,43,44,45,46,47,48,...84
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