MARKT UND MANAGEMENT
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2|2017
noch freiwillig ist, beschäftigen sich zunehmend
immer mehr Unternehmen damit (siehe unten-
stehende Auflistung der Unternehmen). Die
branchenspezifische Ergänzung ist dabei nicht
nur ein Instrument zur Berichterstattung, das
auf Wohnungsunternehmen zugeschnitten ist,
sondern bietet auch eine Orientierung hin zum
Nachhaltigkeitsmanagement.
Während die Informationen für die Berichterstat-
tung zusammengetragenwerden (siehe Abbildung
oben), findet gleichzeitig eine Analyse der inneren
Strukturen statt, wodurch weitere Einflussmög-
lichkeiten und Verbesserungspotenziale aufge-
zeigt werden können.
Zeitlicher Aufwand und Planung
Der zeitliche Aufwand zur Bearbeitung aller oben
genannten DNK-Kriterien hängt davon ab, wie tief
das Thema Nachhaltigkeit imUnternehmen bereits
verankert ist. DiemeistenWohnungsunternehmen
fertigten die erste Entsprechenserklärung in ein
bis drei Wochen an. Dieser Zeitaufwand verringert
sich im Allgemeinen bei jedem weiteren Bericht,
da das Datengerüst, das beim ersten Durchlauf
erst aufgebaut werden muss, später lediglich
fortgeschrieben wird. Auch die Einarbeitungszeit
entfällt in der Zukunft, wenn die gleichen Teams
bzw. Verantwortlichen die Erstellung des neuen
Berichts übernehmen.
Einwenigmehr Zeit ist einzuplanen, wennwährend
der Erstellungder DNK-Entsprechenserklärung eine
Überprüfung der Geschäftsprozesse und der Nach-
haltigkeitsstrategie angestrebtwird. Die Ausarbei-
tung der DNK-Kriterien führt nicht selten dazu, dass
Prozesse imUnternehmen erst angestoßenwerden
müssen. Während der Erarbeitungsphase werden
Potenziale, aber auch Nachholbedarfe aufgezeigt
und es wird deutlich, dass manche Geschäftspro-
zesse einmal detailliert unter Nachhaltigkeitsge-
sichtspunkten analysiert werden sollten.
Fazit
Die Nachhaltigkeitsberichterstattung kommt! Im
ersten Schritt werden durch die Umsetzung der
europäischen CSR-Richtlinie in deutsches Recht
nur große kapitalmarktorientierte Unternehmen
verpflichtet. Der Gesetzgeber prüft aber unabhän-
gig von den europäischen Vorgaben eine Auswei-
tung auch auf kleinere undmittlere Unternehmen.
Es ist also an der Zeit, sich des Themas anzuneh-
men. Durch die branchenspezifische Ergänzung
des DNK besteht ein handhabbares Instrument
auch für kleinere und mittlere Wohnungsunter-
nehmen. Ob die Berichterstattung imLagebericht
oder in einemgesonderten Nachhaltigkeitsbericht
zu erfolgen hat, bleibt den Wohnungsunterneh-
men überlassen. In diesemZusammenhang könnte
auch überlegt werden, ob der Nachhaltigkeits-
bericht vielleicht den Geschäftsbericht ersetzen
kann, da er aus Sicht der Berichtsadressaten in-
formativer ist.
ZumThema Nachhaltigkeitsberichterstattung ste-
hen Ihnen die genossenschaftlichen Prüfungsver-
bände der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft
und ihre nahestehenden Wirtschaftsprüfungsge-
sellschaften beratend zur Verfügung.
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Die branchenspezifische Ergänzung des DNK für
die Wohnungswirtschaft finden Sie unter
GdW_Branchenergaenzung_DNK_digital.pdf.
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
• Bauverein AG, Darmstadt
• Evangelisches Siedlungswerk in Bayern Bau- und Siedlungsgesellschaft,
Nürnberg
• GESOBAU AG, Berlin
• GEWOBA Aktiengesellschaft Wohnen und Bauen, Bremen
• HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH, Berlin
• Kreiswohnbau Hildesheim GmbH, Hildesheim
• NEUWOBA Neubrandenburger Wohnungsbaugenossenschaft eG,
Neubrandenburg
• SAGA Unternehmensgruppe, Hamburg
• Spar- und Bauverein eG, Dortmund
• Stadtsiedlung Heilbronn GmbH, Heilbronn
• Ulmer Heimstätte eG, Ulm
• Vivawest Wohnen GmbH, Gelsenkirchen
• Wankendorfer Baugenossenschaft für Schleswig-Holstein eG, Kiel
EINE ENTSPRECHENSERKLÄRUNG ABGEGEBEN UND
VERÖFFENTLICHT HABEN DIESE WOHNUNGSUNTERNEHMEN:
Weitere Informationen:
dnk-datenbank.html
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
BESTANDTEILE DER NACHHALTIGKEITSBERICHTERSTATTUNG DES DNK
20 Kriterien
des DNK
Abgabe
Entsprechens-
erklärung
Leistungs-
indikatoren
Quelle: GdW