Die Wohnungswirtschaft 7/2017 - page 39

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Wohnungsunternehmen wesentlich, dass sie die
errichteten Gebäude später auch gut verwalten
können. Wie Bauherren mit BIM umgehen sollen,
ist nicht in Stein gemeißelt. Je nach Schwerpunkt
variiert die Herangehensweise. Sie orientiert sich
immer an den formulierten Zielen und Anforde-
rungen. BIMbietet einenMehrwert sowohl für das
Kundenmanagement während der Projektabwick-
lung als auch für die spätere Verwaltung.
Deshalb kommt es darauf an, die BIM-Strategie
von Anfang an in Einklang mit der Unterneh-
mensstrategie zu bringen. Im ersten Schritt gilt
es festzustellen, welche Ziele und Erwartungen
das Unternehmen hat. Dabei kann es sich um
verschiedene Themen handeln – von der Fläche-
nermittlung über das Kostenmanagement bis hin
zum Facility Management. Erst dann werden die
Maßnahmen und ihre Implementierung definiert:
Was soll das Unternehmen intern leisten und wo
bindet es externes Know-how ein?
Diese Strategie regelt auch, wie das Unternehmen
BIM schrittweise in seine Projekte integriert. Die
Methode wird zunächst nur für die Planung einge-
führt, bei späteren Vorhaben auch für den Betrieb.
Für jedes konkrete Projekt werden die BIM-Ziele
und das Leistungsbild festgelegt. Auf dieser Basis
entstehen die Auftraggeber-Informationsanfor-
derungen für die Planer. Als Teil der Ausschrei-
bungsunterlagen dienen sie dazu, die richtigen
Planern einen BIM-Projektabwicklungsplan. Die-
ser enthält wichtige Details, z. B. die vereinbarten
Nomenklaturen, Termine und Qualitätskriterien.
Einer muss anfangen
An diesem Vorgehen orientierte sich auch die
Stofanel Investment AG, um BIM in ihre Projekte
nachhaltig zu integrieren. Für das Berliner Pro-
jektentwicklungsunternehmen steht individuel-
le Architektur im Fokus. Mit ihren Gebäuden will
Stofanel moderne Ansprüche an kulturelle und
ökologische Nachhaltigkeit erfüllen. So ergaben
sich für die Arbeit mit BIM die Ziele, koordiniert
und qualitativ hochwertig zu planen und die Kos-
tensicherheit und Effizienz zu steigern. Zentrale
Aufgabenwaren außerdem, das Qualitätsmanage-
ment über alle Projektphasen hinweg sicherzustel-
len und die Arbeitsabläufe zu verbessern.
Gemeinsam mit den BIM-Experten von Drees &
Sommer definierte der Projektentwickler dafür die
konkreten BIM-Anwendungen. Außerdembildete
das Unternehmen ein BIM-Kernteam, das spezi-
elle Schulungen zur Anwendung der projektspe-
zifischen BIM-fähigen Software bekam. Wichtig
war an dieser Stelle eine klare Rollenverteilung.
Beispielweise ist der BIM-Informationsmanager
Ansprechpartner für die BIM-Inhalte auf Seiten
des Bauherrn. Er legt die Informationsbedürfnisse
und Modellanforderungen von Stofanel fest und
koordiniert die Freigabe der Datenübergaben sei-
tens des Bauherrn.
BIM-DATEN
Im Mittelpunkt von Building Information Modeling (BIM) steht die Integration
aller relevanten Daten – auch nach Fertigstellung können und sollen diese
genutzt und weiter gepflegt werden
Quelle: Drees & Sommer
Beteiligten für das BIM-Projekt zu finden. Stehen
die Leistungsbilder und Zusatzleistungen später
fest, erstellt das Unternehmen gemeinsammit den
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