Die Wohnungswirtschaft 7/2017 - page 38

ENERGIE UND TECHNIK
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7|2017
BIM für den Wohnungsbau
Start mit Köpfchen
In der Baubranche hält das Building Information Modeling (BIM) bereits Einzug. Für zukunftsorientierte
Wohnungsunternehmen stellt sich daher die Frage, wie sie die Methode in ihre Projekte einführen können.
Was notwendig ist für eine BIM-Strategie und wie erste Projekte mit der neuen Methode abzuwickeln
sind, wird an einem Beispiel erläutert.
Effiziente Bauprojekte, vernetzte Informatio-
nen, weniger Risiken für Termine und Kosten –
die Methode Building Information Modeling hat
ihre Vorteile. Auch die Politik hat das erkannt:
Nach dem Stufenplan vom Verkehrsminister
Alexander Dobrindt für die Einführung von BIM
bei Infrastrukturprojekten informierte auch das
Bundesbauministerium im Februar 2017, dass
es die Methode fördern will. Anwendung findet
sie ab sofort bei allen zivilen Hochbauprojekten
des Bundes mit einem Bauvolumen von mehr als
5 Mio. €. Damit setzt der Bund ein Zeichen. Die
Frage ist nicht mehr, ob BIM kommt, sondern wie
Unternehmen das Thema angehen und aus dem
Wandel den größten Nutzen schöpfen.
Was kann BIM
Mit BIM entsteht das Gebäude zunächst als di-
gitales Modell und wird erst dann in der Realität
umgesetzt. Alle Planungsinformationen werden
dabei in einem zentralen Systemgespeichert – sie
werden digital erfasst, vernetzt und fortlaufend
abgeglichen. Was BIM aber vor allem auszeichnet,
ist die neue Art der Zusammenarbeit. Das BIM-
Modell dient als Kommunikationsgrundlage und
vereint alle relevanten Informationen: von der
Objektbibliothek und Kostendatenbank bis hin zu
den CAD- und BIM-Vorgaben. Dadurch stimmen
sich die Projektbeteiligten schneller ab.
Gleichzeitig steigt die Transparenz. Ändert bei-
spielsweise der Architekt seinen Entwurf, können
die betroffenen Fachplaner ihre Daten im System
anpassen und Verzögerungen und Fehler ver-
meiden. Die hinterlegten Informationen können
außerdem über den gesamten Lebenszyklus des
Gebäudes genutzt werden. Dadurch lassen sich
z. B. Umbauten oder verschiedene Möblierungs-
varianten im bestehenden BIM-Modell schnell
untersuchen.
Am Anfang steht die Strategie
Auch in der Wohnungswirtschaft gilt: Unterneh-
men haben unterschiedliche Aufgaben, Bedürf-
nisse und Strategien. Während im hochwertigen
Segment die vertriebsorientierte Aufbereitung
der Projekte eine zentrale Rolle spielt, ist es für
Simon Dietzfelbinger
Senior Projektpartner
Drees & Sommer AG
Stuttgart
Parallel zu den Modellinformationen wird eine
zentrale Datenbank gepflegt, die weiter-
führende Attribute gewerkeübergreifend
bereitstellt
Quelle: Stofanel/Tchoban Voss Architekten
Was BIM aber vor allem auszeichnet, ist die neue Art der
Zusammenarbeit. Das BIM-Modell dient als Kommunikationsgrundlage
und vereint alle relevanten Informationen: von der Objektbibliothek
und Kostendatenbank bis hin zu den CAD- und BIM-Vorgaben.
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