ENERGIE UND TECHNIK
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12|2016
Lösung im Seecontainer
Heizkessel auf dem Dach
Fast drei Jahrzehnte nach seinem Bau sollte ein 66-Parteien-Wohnhaus im Hamburger Stadtteil
Neuallermöhe eine neue zentrale Wärmeversorgung erhalten. Aufgrund der Umstände vor Ort wurde
die neue Anlage in zwei Seecontainern auf das Dach des Gebäudes gesetzt. Die Wärmeversorgung der
Mieter besorgen dabei dezentrale Wohnungsstationen.
Alles Gute kommt von oben – im Fall eines Mehr-
familienhauses in Hamburgs Henriette-Herz-Ring
trifft dies sogar zu. Zumindest was die Trinkwas-
sererwärmung angeht. Denn die neue zentrale
Wärmeversorgung des 66-Parteien-Wohnhauses
ist jetzt auf dem Dach beheimatet. Und dies stil-
echt – wie es sich für eine Hansestadt gehört – in
zwei Seecontainern.
Der Henriette-Herz-Ring gehört zu Hamburgs
jungem Stadtteil Neuallermöhe im Bezirk Berge-
dorf. Mit fast 155 km
2
ist Bergedorf der größte von
Hamburgs sieben Bezirken. Und besitzt zugleich
mit 807 Einwohnern/km
2
die geringste Bevölke-
rungsdichte. In Neuallermöhe sieht das anders
aus. Hier, in jenem Gebiet der Marschlande, wo
im 12. Jahrhundert einst die Flussinseln einge-
deicht wurden, teilen sich immerhin über 5.600
Menschen den km
2
. Und damit siebenMal so viele
wie in Bergedorf. Als Folge liegen in Neuallermöhe
laut Hamburgs statistischen Amt etwa sechs von
zehn Sozialwohnungen des Bezirks Bergedorf. Und
mit 56% ist jede zweiteWohnung in Neuallermöhe
eine Sozialwohnung – das ist der höchste Anteil
Florian Lieb
Schaal Trostner
Kommunikation GmbH
Stuttgart
Quelle aller Fotos: Danfoss GmbH
So, als hätte er schon immer dazugehört: Der Seecontainer auf dem Dach, der die Primärversorgung des 66-Parteien-Komplexes
im Henriette-Herz-Ring besorgt, fügt sich in das Gesamtbild des Mitte der 1980er Jahre gebauten Objektes ein