DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 12/2016 - page 37

aller Hamburger Stadtteile. Auch im Henriette-
Herz-Ring entstand Mitte der 1980er Jahre ein
Gebäudekomplex im Rahmen des sozialen Wohn-
baus. Er verfügt über 28 beziehungsweise 38
Wohneinheiten und wird heute von der Firmen-
gruppe Meravis betreut.
Jede der Wohneinheiten wurde – wie damals üb-
lich – mit Gas-Kombithermen für Heizung und
Trinkwarmwasser ausgestattet. Die waren jedoch
nach fast drei Jahrzehnten sanierungsbedürftig
und entsprachen nicht den aktuellen Ansprüchen
an Energieeffizienz und Umweltschutz.
Primärversorgung brauchte eine Lösung
Zur fälligen Sanierung waren neue Brennwert-
Gasthermen in jeder einzelnen Wohnung vorge-
sehen. Dazu hätten jedoch bis zu drei Thermen
an einen Schornsteinzug angeschlossen werden
müssen. Daraufhin legte der zuständige Schorn-
steinfeger sein Veto ein. Der Fachplaner Claus
Schellhorn sollte eine geeignete Alternative für
die neue Heiztechnik finden.
Aufgrund des feuchten Untergrundes amStandort
des Gebäudes hatte der Bauherr in den 1980er
Jahren aus Sicherheitsgründen auf den Bau eines
Kellers verzichtet. Aber auch ein Dachgeschoss
lässt der Wohnkomplex im Henriette-Herz-Ring
für das Unterbringen der Heiztechnik vermissen.
„Also blieb uns nur der Weg aufs Dach“, bringt
Schellhorn des Rätsels Lösung. Auf dem Dach
des Wohnhauses finden sich nun zwei 20-Fuß-
See-Container in den Maßen von 5,9 m Länge,
2,34 m Breite und 2,38 m Höhe. In ihnen ist zur
zentralen Wärmeversorgung jeweils ein Gas-
Die verwendete Wohnungsstation erspart gegenüber Gasthermen die Ausgaben für die
Wartung und Überprüfung durch den Schornsteinfeger. Und ihre dezentrale Trinkwasser­
erwärmung macht zudem eine regelmäßige Legionellenprüfung überflüssig
Da es dem Gebäude aufgrund des feuchten Untergrundes an einem Keller mangelt und auch
ein Dachgeschoss fehlt, findet sich die Primärversorgung nach der Sanierung in zwei Seecon-
tainern auf dem Flachdach des Hauses
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