DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 8/2015 Sonderheft - page 21

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Sonderheft Nachverdichtung |2015
Der verwendete Mauerziegel erfüllt dank seiner
mineralischen Dämmstoff-Füllung den geforderten
Wärmeschutz nach KfW-Förderstandard
kostengünstigen Massivbau mit Putzfassade vor.
Bei der Auswahl des Außenwandbaustoffs ent-
schieden sich die Planer dann für den Mauerzie-
gel mit mineralischer Dämmstoff-Füllung (Unipor
WS10 Coriso). Die Architekten machten sich die
in Abstimmung mit dem Bauherren getroffene
Entscheidung zuvor nicht leicht: „Angesichts der
angestrebten Putzfassade und des geforderten
Wärmeschutzes kamen eigentlich entweder Stahl-
betonwände mit aufgebrachtem Wärmedämm-
verbundsystemoder ein ausreichend tragfähiges,
hochwärmedämmendes Ziegelmauerwerk in Fra-
ge“, erläutert Architekt Julius Klaffke als betreu-
ender Projektleiter. „Wir haben die Alternativen
sowohl in Bezug auf die Kosten als auch hinsicht-
lich ihrer bauphysikalischen Qualität miteinander
verglichen. Bei den Kosten kamen wir bei beiden
Bauweisen auf ein ähnliches Ergebnis.“
Speziell für den Mehrgeschosswohnungsbau
entwickelt
Die Unipor-Gruppe (München) hat diesen Mau-
erziegel speziell für die Bedürfnisse des mehr-
geschossigen Wohnungsbaus entwickelt. Die
Besonderheit ist seine Kombination aus hoher
Tragfähigkeit (Druckfestigkeitsklasse 12, zu-
lässige Druckspannung 1,9 MN/m
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) mit hohem
Wärme- und Schallschutz. Einweiterer Pluspunkt
ist seine wirtschaftliche Verarbeitung.
Soziale Stabilität fördern
Ein wesentliches Ziel des Projekts ist die Verbes-
serung der vorhandenen Sozialstruktur. Mit drei
und sechs Eingängen sind die einzelnen Vierge-
schosshäuser kleinteilig genug, um den Bewoh-
nern soziale Interaktion zu bieten. ImErdgeschoss
der Neubauten haben die Architekten zudem ei-
nen Bewohnertreff sowie einen Stützpunkt von
„Wohnen im Viertel“ angeordnet: ein Projekt der
GEWOFAG, das selbstständiges Wohnen mit der
Sicherheit eines ambulanten Pflegedienstes vor
Ort verbindet. Alle Wohnungen sind barrierefrei,
einige sogar rollstuhlgerecht ausgestattet. Somit
können sich in den fertiggestellten Gebäuden auch
Senioren und Personen mit eingeschränkter Mo-
bilität wohlfühlen.
Die Architekten konstruierten den L-
förmigen Neubaukomplex als Massiv-
bau, dessen Optik sich in die vorhandene
Bebauung einfügt
Die Gesamtwohnfläche erweitert sich
bis Ende 2015 gegenüber der zuvor
abgerissenen Bausubstanz um 940 m
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