DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 8/2015 Sonderheft - page 23

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Sonderheft Nachverdichtung |2015
bewirtschaftet. DieWohnungen in der Stefanstra-
ße wurden 2014 im Zuge der DeWAG-Integration
angekauft. Durch die Dachaufstockung sei neuer,
dringend benötigter Wohnraum entstanden, so
Unternehmenssprecher Philipp Schmitz-Waters.
„Mit dem Projekt zeigen wir, wie man energie-
sparend, effizient und bezahlbar Lösungen für den
angespannten Wohnungsmarkt umsetzen kann.“
Dachaufstockung - eine Aufgabe für Profis
Soll eine Dachaufstockung gelingen, gilt es eini-
ge Punkte zu beachten. Nur so rechnet sich dann
auch das Projekt für alle Beteiligten, erklärten der
Architekt des Projekts, Sebastian Kruppa und Uwe
Dohrn von der B&O Wohnungswirtschaft GmbH
Bayern, die die Dachaufstockung realisierten. Sie
geben einige Tipps, um Probleme bereits im Vor-
feld ausschließen zu können.
Diese Arbeiten verursachen schon einiges an Lärm
und Schmutz für die Bewohner.
Wir haben uns daher bemüht, diese Arbeiten in so
knapper Zeit wie möglich hinzubekommen, um die
Belästigung in Grenzen zu halten. Der Rohbau stand
binnen drei Wochen. Insgesamt lag die Bauzeit bei
vier Monaten.
Gab es denn keine Beschwerden?
Nein. Dennwir setzten von Anfang an auf gute In-
formation. In einer Mieterversammlung imVorfeld
wurden alle Maßnahmen, Zuständigkeiten und
Zeitpläne erklärt, während der Bauphase war der
Bauleiter täglich als Ansprechpartner vor Ort. Wir
mussten zwar ab und an gewisse Unterbrechungen
in der Strom- undWasserversorgung vornehmen,
haben dies jedoch immer durch Aushänge recht-
zeitig kommuniziert.
Im bewohnten Zustand zu modernisieren,
bedeutet immer erhöhte Sicherheitsvorkeh-
rungen. Wie sahen die hier aus?
Wir hatten zum Teil schweres Gerät vor Ort, wie
z. B. einen Kran. In dem Bereich müssen Sie dann
die Bewegungsfläche des Krans sichern. Auch die
Hauseingängemüssen gefahrlos zu betreten sein,
das passiert durch spezielle Passantenschutz-
Verschallungen oder Passantentunnel.
Mit drei Wochen ist die Zeit für den Rohbau
einer architektonisch anspruchsvollen Dach-
aufstockung sehr knapp bemessen. Wie war
das möglich?
Das lag an demhohen Vorfertigungsgrad. Bei Holz
ist das kein Problemmehr. Wir ließen die komplet-
tenWandelemente von Huber und Sohn vorgefer-
tigt auf die Baustelle liefern. Der bei demBaustoff
Holz mögliche, hohe Anteil an Vorfertigung ist
schon ein enormer Vorteil.
Stichwort „Dach“ – das war ja durch die
Galerie nicht ganz so einfach zu realisieren,
oder?
Das stimmt, wir zogen wegen des zusätzlichen
Gewichts der Galerie auch über der Bestands-
decke eine neue Deckemit Brettsperrholzelemen-
ten ein, die auf den Außenseiten und der Mittel-
wand tragend aufliegt. So war die notwendige
Tragfähigkeit gewährleistet.
Herr Dohrn, vielen Dank für das Gespräch!
Die Fragen stellte Beatrix Boutonnet.
Quelle: Sebastian Kruppa
Gelungene Dachaufstockung: Die Wohnanlage der Deutschen Annington erhielt ein komplett neues Gesicht
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