DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 8/2015 Sonderheft - page 22

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Sonderheft Nachverdichtung |2015
SONDERHEFT NACHVERDICHTUNG
Dachaufstockung aus Holz
Ein ökonomisch und ökologisch sinnvoller Zukunftsplan
Bezahlbares Wohnen gilt als das Schlüsselthema in der Wohnungswirtschaft. Experten sehen
vor allem in der Nachverdichtung einen interessanten Lösungsansatz, neuen Wohnraum zu
schaffen, den die Menschen sich auch noch leisten können. Der Rohstoff Holz spielt dabei eine
wichtige Rolle. Im oberbayerischen Erding entstand eine architektonisch spannende Dachaufstockung
mit Galerie in Holzbauweise.
Metropolen wie München, Hamburg und Ber-
lin wachsen rasant, aber auch die umliegenden
Städte und Gemeinden vermelden hohe Zuzugs-
zahlen. Das Problem dabei ist: Der innerstädti-
sche Wohnraum wird auch dort immer knapper
und teurer - so auch in Erding. Zudem machen
die gesellschaftlichen Entwicklungen und politi-
sche Anforderungen Bauprojekte erforderlich, die
nachhaltigmit den Ressourcen umgehen. Wer also
in einer wachsenden Stadt wie Erding weiterhin
Freiraum erhalten will, kommt um ein verdichte-
tes Bauen nicht herum. Dieses soll dabei nicht nur
zusätzlichen Wohnraum erzeugen, sondern auch
die spezifischen Qualitäten des Quartiers stärken.
Kein einfaches Unterfangen.
Dachaufstockung als eine Lösung
Ein von Experten aus den unterschiedlichsten
Fachrichtungen akzeptierter Lösungsweg aus
diesem Dilemma ist die Gebäudeaufstockung.
In dieser Art der Nachverdichtung sehen sie eine
Maßnahme, die sich in vielerlei Hinsicht für alle
Beteiligten rechnet. Und so bekamein ehemaliges
Wohngebäude der Bundeswehr aus den 1950er
Jahren, das in fußläufiger Entfernung zur Erdinger
Innenstadt liegt, eine zusätzliche Etage sowie eine
Galerie. Die Modernisierungen umfassten neben
der Aufstockung um ein Vollgeschoss und ein
Staffelgeschoss, auch den Anbau von Aufzugs-
anlagen sowie die Neugestaltung der Außenanla-
gen. Eigentümerin des Gebäudes ist die Deutsche
Annington, die in Erding rund 150 Wohnungen
Beatrix Boutonnet
Wirtschaftsjournalistin
Rosenheim
Herr Dohrn, was war bei dieser Baumaßnah-
me die größte Herausforderung?
Die größte Herausforderung war sicherlich, dass
es sich um eine doppelstöckige Dachaufstockung
in einem bewohnten Gebäude handelte. Insofern
hattenwir es eigentlichmit drei großen Herausfor-
derungen zu tun: architektonisch, bautechnisch
und von der Kommunikation her.
Wie ging es los?
Wir haben zuerst das Dach komplett abgetragen und
auf die dann ungeschützte Decke eine Notabdich-
tungmontiert, damit keinWasser eindringen konnte.
Interview mit Uwe Dohrn
Gute Vorbereitung ist alles!
Für den Prokuristen und zuständigen Niederlassungsleiter der B&O
Wohnungswirtschaft Bayern ist eine Dachaufstockung in bewohntem
Zustand kein Hexenwerk. Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung
sind allerdings die exakte Vorbereitung, strukturierte Prozesse und eine gute
Mieterinformation. Dies garantiere eine schnelle und zufriedenstellende
Ausführung in der vorgegebenen Zeit, was die Mieter honorieren.
Quelle: B&O
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