MARKT UND MANAGEMENT
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9|2015
Wenn die 16-jährige Saira Khan aus Faisalabad
in Pakistan eine qualifizierte Ausbildung als Nä-
herin bekommen und sich damit eine eigenstän-
dige Existenz aufbauen konnte, ist das auch der
DESWOS, der Entwicklungshilfeorganisation der
Wohnungswirtschaft, zu verdanken. Ein Teil ihres
Etats kommt aus einer eher unspektakulären Quel-
le: der Sammlung und Verwertung von getragener
Kleidung. Schätzungen gehen davon aus, dass pro
Einwohner in Deutschland jedes Jahr rd. 12 kg Be-
kleidung und vier Paar Schuhe verbraucht werden.
Das entspricht fast 1 Mio. t Bekleidung jährlich.
Der eleganteste und lukrativste Weg, den Stü-
cken ein Weiterleben zu ermöglichen, sind Ebay
und Secondhandshops, gefolgt vom Flohmarkt,
Straßensammlungen, Abgabestellen karitativer
Organisationen und Altkleidercontainer. Damit
werden jährlich rund 750.000 t Altkleider erfasst
und wiederverwertet.
Dennoch landen rund 375.000 t Alttextilien jähr-
lich im Restmüll der Grauen Tonne. „Die Gründe
sind Bequemlichkeit, Gedankenlosigkeit, vielfach
auch Unwissenheit darüber, dass es sinnvolle
Nutzen von Kleiderspenden
Was Altkleider aus Deutschland für Afrika bedeuten
DESWOS, die Entwicklungshilfeorganisation der Wohnungswirtschaft, bekämpft Wohnungsnot
und Armut in Entwicklungsländern. Die Mieter von deutschen Wohnungsunternehmen helfen
dabei auf unspektakuläre Weise mit.
Sabine Richter
freie Immobilienjournalistin
Hamburg
Quelle DESWOS
Die DESWOS arbeitet auch in entlegenen Regionen -
hier die Nilgiris-Berge in Südindien