ENERGIE UND TECHNIK
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10|2015
Wohnungsbaugenossenschaft wagnis: das Projekt
wagnis 4 am Ackermannbogen
DieMünchner Wohnungsbaugenossenschaft wag-
nis eG wurde im Jahr 2000 mit 21 Mitgliedern
gegründet. Im November 2014 stellte sie bereits
ihr viertes Neubauprojekt – drei Häuser mit 55
Wohnungen, Gemeinschaftsräumen sowie Ge-
werbeflächen am Quartiersplatz – fertig; derzeit
plant sie ihr fünftes. Die „wagnis-Ziele“ – nachbar-
schaftliches und gemeinschaftliches Bauen und
Wohnen, Mischung von Zielgruppen, Partizipation
und Selbstverwaltung – bilden stets die Basis aller
Maßnahmen der Genossenschaft.
In diesem vierten Projekt der wagnis, für das die
Genossenschaft nun eine Anerkennung erhielt,
stand eine ökologische Bauweise in qualitätsvol-
ler Architektur im Vordergrund. Eine Lüftung mit
einem Wärmerückgewinnungsgrad von 85% ver-
meidet Lüftungswärmeverluste in denWohnungen.
Die restlicheWärme liefert das Fernwärmenetz der
StadtMünchen. „Eigenen Strom“ erzeugt eine Pho-
tovoltaikanlage; über einen lokalen Pool wird er in
die Nachbarschaft weitergegeben und bei Über-
schüssen an einen lokalen Anbieter verkauft. Auf
diese Weise erreicht die Genossenschaft niedrige
Betriebskosten. Unterstützt wird dies dadurch,
dass die Energieverbräuche für jeden Haushalt
transparent aufgeschlüsselt werden.
Ein E-Mail-Verteiler und ein Datenpool, in demalle
Protokolle und Beschlüsse abgelegt werden, dient
der Kommunikation der Mitglieder untereinander.
In jeder Wohnungwurde ein LAN-Anschluss vorbe-
reitet, um bei Bedarf einen gemeinsamen Server
bzw. ein Intranet einrichten zu können. Dem ge-
meinschaftlichen Ansatz des Wohnprojektes die-
nen die Aufenthalts- und Gemeinschaftsflächen
u. a. auf dem Dach des Neubaus. In Kooperation
mit der ehrenamtlichen Quartiersinitiative ÄLWA
wurde ein Pflegestützpunkt imQuartier geschaf-
fen, der es den Bewohnern mit ermöglichen soll,
möglichst lange in ihrer Wohnung und ihrem ge-
wohnten Umfeld verbleiben zu können.
Fazit
Die vielfältigenWettbewerbsbeiträge unterstrei-
chen, dass technische Innovationen das Wohnen
über alle Altersgruppen hinweg sicherer und kom-
fortabler gestalten können und dazu beitragen,
Kosten und Energie zu sparen. Aus dem Technik-
einsatz entsteht den Genossenschaften ein kon-
kreter Mehrwert, u. a. auch durch eine verbesserte
Mitgliederkommunikation.
Nicht nur die ausgezeichneten, auch viele weitere
eingereichte Beiträge zum Genossenschaftspreis
bieten Anregungen zur Umsetzung zukunfts- und
mitgliederorientierter Vorhaben. Sie sind somit
wärmstens „zur Nachahmung empfohlen“.
Über die ausgezeichneten Projekte wurden kurze Filme gedreht.
Sie können diese unter
bit.ly/Genopreis2015
sowie über folgende QR-Codes
im Youtube-Kanal des GdW ansehen.
EVM:
„Neubau im Fürstenberg-Kiez“:
bit.ly/EVMBerlin
WEWOBAU Zwickau:
„Ein Zuhause mit (Mehr)Wert“:
bit.ly/Wewobau
Wohnbau Detmold:
„webWohnen“:
bit.ly/1FvHPVB
Eine Broschüre mit
einer ausführlichen
Darstellung der Pro-
jekte aller Preisträger
und Anerkennungen ist
beim GdW erschienen.
Sie können diese unter
anfordern.
GENOSSENSCHAFTSPREIS WOHNEN 2015
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Der partizipative Ansatz der Genossenschaft beruht auf den Säulen „gemeinsam
planen“, „gemeinsam bauen“ und „gemeinsam wohnen“
Quelle: wagnis
Quelle: Märkische Scholle
Die sozialverträgliche Erhöhung der Energieeffizienz stand im Mittelpunkt des Projekts
der Berliner Genossenschaft Märkische Scholle