DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 6/2015 - page 68

MARKT UND MANAGEMENT
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6|2015
Bestandsentwicklung priorisieren
Die Zukunft im Blick
So vielfältig wie die Wohnungswirtschaft sind auch die Themen, die diese bewegen. Aber wie filtert
man aus alldem die Faktoren heraus, die für die zukunftsorientierte Entwicklung von Bestandsimmobilien
wirklich wichtig sind? In diesem Beitrag geht es um ein Scoring-Modell, das unterstützen kann.
Von allen Seiten sieht sich die Wohnungswirt-
schaft derzeit mit steigenden Anforderungen
konfrontiert: sei es von Seiten der Politik, die
gesellschaftliche Herausforderungen wie den
Klimawandel im Wohnbestand lösen will, oder
der Mieter, deren Ansprüche an Wohnraum sich
zunehmend verändern. Ständig tauchen neue
Themen auf, wie die Energieeffizienz, die Miet-
preisbremse oder die sich rapide verändernden
Lebensumstände, die die Branche in Zukunft
zum Handeln veranlassen werden. Angesichts
der Auswirkungen des demografischen Wandels
oder eines Trends wie Smart Home scheint das
relativ offensichtlich. Aber auch noch nicht all-
gegenwärtige Phänomene wie die Share Econo-
my, Elektromobilität oder gar Urban Gardening
werden künftig an Bedeutung gewinnen und
unsere Art zu leben und zu wohnen nachhaltig
beeinflussen.
Als langlebiges Wirtschaftsgut müssen Bestands-
immobilien an diese neuen Rahmenbedingungen
angepasst werden. Für die Wohnungswirtschaft
sind deshalb Handlungskonzepte erforderlich,
die helfen, Wohngebäude und Geschäftsmodelle
zukunftsfähig zu gestalten. Dies ist die Vorausset-
zung, um langfristig Nachfrage zu erzeugen und
somit Mieten zu erzielen, welche die Refinanzie-
rung von Investitionen wiederum ermöglichen.
Es gilt also bereits heute, Konzepte für morgen
zu entwickeln. Aber wie?
Zukunftsorientiert entscheiden
Der Wohnungswirtschaft stehen viele Methoden
zur Verfügung, um Informationen zu sammeln und
zu evaluieren: von der klassischen Mieterbefra-
gung zu weichen Kriterien wie der Zufriedenheit,
bis zur Software-gestützten Erfassung von leicht
zu quantifizierenden Daten wie dem Zustand der
Bausubstanz. All dies bindet Kapazitäten und
kostet Zeit. Gerade die fehlt aber oftmals, wenn
es darum geht, die Weichen für die Zukunft ei-
nes Bestandes zu stellen und wegweisende Ent-
scheidungen zu treffen. Wohnungsunternehmen
benötigen daher qualifizierte Beratung, wenn es
darumgeht, die zur Priorisierung entscheidenden
Kriterien festzulegen, und ein einfaches Verfah-
ren, das schnell und effizient maßgeschneiderte
Entscheidungsvorlagen liefert.
Priorisieren, investieren, optimieren
Es gibt eine Methode, mit der man rasch einen
ersten Überblick über den Bestand erlangt. Mit
Hilfe eines einfachen Scoring-Modells werden
z. B. bei der CalCon-Gruppe alle Kriterien so
übereinandergelegt, dass sich effizient priorisie-
ren lässt, wo welche Maßnahmen durchgeführt
werdenmüssen, umdie Unternehmensziele zu er-
reichen. Hierbei greift man auf eine umfangreiche
Jan Volker
CalCon Deutschland AG
München
THEMA DES MONATS
Wenn alle Rahmenbedingungen in Einklang gebracht sind, können eine sinnvolle
Maßnahmenauswahl, Priorisierung und Reihenfolgeplanung durchgeführt werden
Quelle: Sean Pavone istockphoto/CalCon Deutschland AG
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