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6|2015
sie denWohnungsbestand aus den 1950er Jahren
sukzessive modernisiert. Zwecks Ausschreibung
fügt die technische Abteilung die zu moderni-
sierenden Projektstandorte zu einem Leistungs-
verzeichnis zusammen und gliedert diese in ver-
schiedene Lose. Die ausführenden Unternehmen
erhalten die Pläne der jeweiligen Objekte mit der
Bitte, sich diese genau anzuschauen und ein Pau-
schalangebot für die jeweiligen Positionen des
entsprechenden Loses abzugeben. Liegen die An-
gebote vor, liest die technische Abteilung diese in
die Software ein, erstellt den Preisspiegel, vergibt
den Auftrag an den wirtschaftlichsten Anbieter
und schreibt die Kosten im System fest.
Neubauprojekte langfristig geplant
Plant die BGW Neubauprojekte, so entnimmt sie
die Kosten für die einzelnen Einheiten, respekti-
ve die Kosten für den Quadratmeter Mietfläche,
den Benchmarks der Wohnungswirtschaft. Soll
ein Projekt erst in fünf Jahren realisiert werden,
rechnet man eine entsprechende prozentuale
Steigerung der Kosten ein und schreibt diese in
der Software fest.
Nachdem die Kosten über den Index ermittelt
worden sind, geht es in das nächste Stadium, das
durchaus ein oder zwei Jahre später stattfinden
kann. Nun konzipieren die hausinternen Architek-
ten das Gebäude. Dabei wird die Anzahl der Woh-
nungen, wie viele Quadratmeter diese aufweisen
sollen, das Dach, der Energieträger etc. festgelegt.
Trifft man die Entscheidung, das Projekt weiterzu-
verfolgen, verteilt die technische Abteilung in der
Software die Kosten entsprechend der DIN 276 auf
die einzelnen Kostengruppen und verfeinert diese
immer weiter. Die verschiedenen Kostenstadien
werden jeweils mit einemDatumbelegt. Bei Fort-
schreiten der Projekte passt die BGW die Kosten
an. Allerdings soll ein bestimmter Kostenrahmen
dabei nicht überschritten werden.
Stellt man nach Durchführung der Ausschreibung
und dem Einlesen der von den Bietern abgegebe-
nen Angebote allerdings fest, dass die Preise einen
bestimmten Wert überschreiten, so entscheidet
sich die BGW auch schon einmal, das Gebäude
nicht zu bauen.
Abrechnung, Kostenkontrolle,
Projektüberwachung
Die technische Abteilung setzt das Programm
California.pro für die gesamte Abrechnung, Kos-
tenkontrolle und Projektüberwachung ein. So un-
terstützt die Software das Wohnungsunternehmen
von der Rechnungsprüfung und Freigabe der ers-
ten Abschlagsrechnung über die Mängelüberwa-
chung bis zur Rückgabe der Bankbürgschaft nach
Ablauf der Gewährleistungsfrist. Die BGWerstellt
auch Zahlungsanweisungen für Abschlagszah-
lungen, Teilschlussrechnungen und Schlussrech-
nungen mit dem System sowie Gutschriften und
Mängelrügen und verfolgt Letztere auch mit der
Software. Für die BGW sind die Durchgängigkeit
sowie die Stabilität der Software entscheidend.
Sie kann ihre unterschiedlichen Projekte mit de-
Zu den Geschäftsfeldern der BGW zählen
die Vermietung von Wohnungen und
Gewerberaum, die Verwaltung von
Eigentumswohnungen, die Errichtung
und der Verkauf von Eigentumswohnun-
gen, die kaufmännische und technische
Betreuung von Bauprojekten, die Planung
und Durchführung von Erschließungsmaß-
nahmen sowie die Projektsteuerung. Seit
der Gründung 1950 hat das Unternehmen
mehr als 5.000 Eigentumswohnungen
und Eigenheime gebaut und verkauft. Mit
12.000 Wohneinheiten ist die BGW, die zu
75% der Stadt Bielefeld gehört, der größte
Immobiliendienstleister in Ostwestfalen,
wobei sich die meisten Wohneinheiten im
Stadtgebiet Bielefelds befinden.
BGW BIELEFELD
Weitere Informationen unter:
d
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
ren verschiedenen Kostenstadien abbilden, den
Schriftverkehr den Projekten entsprechend zu-
ordnen sowie die Projektinformationen mittels
GAEB-Schnittstellenmit externen Planungsbüros
austauschen. Alle relevanten Anforderungenwer-
den abgedeckt.
Agora (Restaurant): Gewerbeimmobilie der BGW, die im Jahr 2014 mit einer Grünfassade errichtet wurde