DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 3/2015 - page 16

STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
14
3|2015
mitunter lohnt es, sie zu sanieren und zu einem
„Schmuckstück“ zu machen. Mit dem Haus in der
Brunnenstraße wollte man ein solches Zeichen
setzen.
Die Dortmunder Stiftung „Soziale Stadt“ (2010
gegründet) brachte die Akteure an einen Tisch
und gab den Anstoß, einen neuen Ansatz im Um-
gangmit Problemimmobilien zu entwickeln. Man
plante z. B. von Beginn an, Langzeitarbeitslose
in die Arbeiten einzubeziehen. Die ursprünglich
vom „Planerladen“ e.V. ins Leben gerufene Stif-
tung verfolgt u. a. die Ziele, die soziale Segrega-
tion in Dortmund und angrenzenden Städten und
Gemeinden zu verringern und einen Beitrag zur
ökonomischen Gerechtigkeit in der Gesellschaft
zu leisten. Die DOGEWO21 konnte schnell für das
Projekt gewonnenwerden. Das Unternehmen hat-
te bereits etliche Problemimmobilien erworben,
19 an der Zahl, fast alle im Dortmunder Norden
gelegen. Geschäftsführer Klaus Graniki berichtet,
dass diese Immobilienwieder hergerichtet werden
undmit demZiel, „eine veränderte Sozialstruktur
hinzubekommen“, in die Vermietung gehen. Bis-
lang mit gutem Erfolg, alle Wohnungen wurden
sofort vermietet. Die Brunnenstraße sei hingegen
ein Solitär, mit einer besonderen Ausrichtung. Man
habe das Haus genau für dieses Projekt gekauft.
Erwerbs- und Umbauprozess
2013 erwarb die Stiftung „Soziale Stadt“ das Haus
von der DOGEWO21 und führte in Zusammenar-
beit mit ihr, dem Jobcenter Dortmund, der Dort-
munder Grünbau gGmbH und mit Unterstützung
der Stadt Dortmund, der Sparkasse Dortmund,
des Energie- und Wasserversorgers DEW21 und
der städtischen Entsorgungsgesellschaft EDG
umfassende Arbeiten durch. Die NRW-Bank gab
als Förderbank des Landes Wohnraumfördermit-
tel nach den Kriterien für die Neuschaffung von
Mietwohnungen durch bauliche Maßnahmen im
Schlüsselübergabe für zehn Wohnungen
in der Brunnenstraße in der Dortmunder
Nordstadt. Die Akteure, u.a. DOGEWO21-
Geschäftsführer Klaus Graniki (3.v.l.),
strahlen um die Wette
Der Beschäftigungsträger setzte gezielt Langzeitarbeitslose
und lokale Handwerksfirmen für die Arbeiten ein
In Haus und Hof wurde kräftig aufgeräumt, entrümpelt und abgerissen – u. a.
wurden Mauern und Balken entfernt, diverse Matratzen weggeschmissen
„Am Beispiel einer Problemimmobilie wird die Inwertsetzung von Wohnungs-
beständen durch Beschäftigungsmaßnahmen praktiziert. Nachhaltigkeit wird
angestrebt durch den Verkauf der Immobilie, deren Ertrag in weitere Projekte
dieser Art einfließt.“
Laudatio der Jury, Preis Soziale Stadt
1...,6,7,8,9,10,11,12,13,14,15 17,18,19,20,21,22,23,24,25,26,...84
Powered by FlippingBook