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3|2015
gerade in diesem Viertel große Unzufriedenheit
der Bewohner mit demWohnumfeld nach – sowie
eine steigende Zahl von Fortzügen.
Neue Wege im Umgang mit
Problemimmobilien?
In Dortmund – einer der wenigen Städte, die noch
ein Wohnungsamt haben und das Thema Wohnen
nicht dem Sozialamt zuordnen – schlossen sich
die städtischen Fachämter zum Arbeitskreis Pro-
blemimmobilien zusammen. Sie kümmern sich
darum, Immobilien mit besonderen Problemla-
gen zu ermitteln und aufzusuchen sowie gegen
die Verwahrlosung von Wohnraum konsequent
vorzugehen.
In Dortmund gehört inzwischen jede fünfte
Wohnung einem Finanzinvestor. Nicht wenige
Immobilien sind auch in Privatbesitz. Viele da-
von wandeln sich durch mangelnde Investitions-
bereitschaft und allzu sorglose Bewirtschaftung
zu Problemherden. Oftmals wäre ein Abriss sogar
wirtschaftlicher als eineModernisierung, doch im
Sinne der Quartiersentwicklung nicht ratsam – so
manche Immobilie ist quartiersprägend und
Ein Schmuckstück in der Nordstadt: das Gebäude Brunnenstraße 51 nach der Modernisierung.
Die Maßnahmen hatten Signalwirkung, bald zogen weitere Immobilienbesitzer nach...
Sammelte man immobilienwirtschaftliche Unwörter des Jahres, hätte der Begriff
„Schrottimmobilie“ gewiss Chancen. Bis in die Wikipedia hat er es bereits geschafft. Doch
unabhängig davon, ob von Schrott-, Problem- oder Schlüsselimmobilien im Quartier die Rede
ist – der Umgang mit diesen Immobilien ist eine Herausforderung, mitunter auch ein ausge-
wachsenes Problem. Auch die Käufe sind nicht unproblematisch.
DOGEWO21-Geschäftsführer Graniki erlebt immer wieder, dass ihm „notleidende“ Investoren
gegenübersitzen, Kleinanleger, die vom Immobilienbesitz längst überfordert sind. Sie sehen
die guten Ergebnisse der DOGEWO, haben jedoch völlig falsche Preisvorstellungen. „Wir kur-
beln natürlich die Preise an, sobald wir Interesse zeigen“, betont er. Kaufgespräche zögen sich
teilweise über einen Zeitraum von drei Jahren hin. Doch letztlich meist mit Erfolg.
AUFKAUF SOG. SCHROTTIMMOBILIEN