DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 3/2015 - page 12

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oder Reinickendorf – oft geht es ja um ähnliche
Herausforderung – die Strategien, die Dinge an-
zupacken, ähneln sich in der Regel. Hier gilt es,
gemeinsam Lösungen zu finden und diese um-
zusetzen. Die Akzeptanz der Lösungsvorschläge
bei den Bewohnern hat sich seitdem deutlich
verbessert und wir verstehen besser, was die
Bewohner bewegt.
Wertschätzen
Zweimal im Jahr lädt die Gewobag MB die Mie-
terbeiräte zu einem großen Treffen ein. Das ist
eine gute Gelegenheit, Danke zu sagen. Die Mie-
terbeiräte spüren, dass ihre Arbeit geschätzt und
wertgeschätzt wird. Auch das motiviert. Bei all
diesen Gelegenheiten gibt es einen regen Aus-
tausch über Projekte der einzelnen Gruppen und
über die Projekte der Gewobag-Stiftung „Berliner
Leben“: Zu erfahren, wer was tut, bringt eine
ganz neue Dynamik mit sich. Zu hören, dass der
Mieterbeirat in Buckow ein Fest organisiert hat,
regt an, sich zu fragen: Und was tun wir? Der
Mieterbeirat am Mehringplatz beschloss darauf
hin, z. B. definitiv kein Fest zu machen, sondern
„etwas Richtiges“ zu organisieren. Das Ergebnis
ist ein Ratgeber, der komplett aus Bewohnersicht
entstand – von Mietern für Mieter mit Tipps und
allen wichtigen Adressen.
Begrenzte Aufgaben ausschreiben
Ursprünglich bestand die Überlegung, dass die
Mieterbeiräte ein Kristallisationspunkt für mehr
Ehrenamt sein könnten. Doch das funktioniert nur
bedingt. Die Interessen sind sehr unterschiedlich
und nur weil jemand im Mieterbeirat ist, trägt er
noch lange nicht die Verantwortung, auch andere
zu begeistern.
Deshalb werden 2015 erstmals gezielt Aufga-
ben „ausgeschrieben“. So erscheint z. B. die
Gewobag-Mieterzeitschrift mit der ganzseitigen
Anzeige „Engagieren Sie sich ehrenamtlich bei der
Gewobag“, die z. B. zur Übernahme spezifischer
Aufgaben in einer der Kiezstuben aufruft. Das Ziel
ist, darüber Ehrenamtliche für Themen zu gewin-
nen, die mit demQuartier und der Nachbarschaft
zu tun haben. Das kann die gute Seele für eine
Kiezstube sein, aber auch ein Pflanzpate für das
Beet vor der Tür. Bewerben können sich Gewobag-
Mieter, die dann auch an den vielfältigen Ange-
boten für die Mieterbeiräte teilnehmen können.
So wird der Kreis der Engagierten in den Kiezen
und Quartieren weiter ausgebaut. Das Ziel ist,
Menschen dafür zu gewinnen, sich zu beteiligen
und darüber das Zusammenleben lebenswerter
zu machen – kurz, die sorgende Gemeinschaft zu
entwickeln.
Partizipation ist eine große Chance. Sie funktio-
niert nicht, ohne dass alle etwas dafür tun. Wenn
man aber Energie hineingibt, kommt enorm viel
zurück.
Anerkennung ist eine kostbare Währung, die motiviert und zeigt, dass das Engagement wertgeschätzt wird.
Führung der Mieterbeiräte durch die Neue Nationalgalerie
Mieterbeirätin Rania Nehme (l.) aus dem Wassertorkiez bei der Eröffnung der dortigen Kiezstube
Quelle: Gewobag
Weitere Informationen:
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STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
Quelle: Gewobag
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