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SPEZIAL BAV
_WAHLVERSPRECHEN
spezial bAV 11/17
Wahlprüfstein Rente
ANALYSE.
Deutschland hat gewählt. Nun liegt es an der neuen Regierungskoalition,
ihre Wahlversprechen zur Rente zu einem gemeinsamen Vorgehen zu bringen.
private Altersvorsorge planen die Sozial
demokraten ein staatlich gefördertes
Standardprodukt einzuführen. Die Linke
will hingegen die Riester-Rente in die ge
setzliche Altersrente überführen.
D
ie Sicherung der Renten und
die finanzielle Vorsorge für
den Ruhestand beschäftigt
alle Parteien. Die CDU/CSU
zeigt sich mit den Ergebnissen ihrer
jüngsten Rentenreform zufrieden. Jetzt
soll erst einmal eine Rentenkommis
sion ran. Alle anderen Parteien sehen
Handlungsbedarf, auch die bisher mit
regierende SPD. Einig ist man sich da
rin, dass die Altersarmut durch eine
Verbesserung beziehungsweise Wei
terentwicklung der Grundsicherung
und Leistungsverbesserungen bei den
Erwerbsminderungsrenten bekämpft
werden kann. Das Rentensystem lässt
sich nach Einschätzung der vier Par
teien durch eine Erweiterung der Ver
sichertenbasis, insbesondere durch
das Einbeziehen von Selbstständigen,
stärken. Zusätzlich will die Linke das
Rentenniveau auf 53 Prozent erhöhen,
bei einer gleichzeitigen Rückführung
des Renteneintrittsalters auf das 65.
Lebensjahr. Aus Sicht der FDP sollte es
hier keinen fixen Zeitpunkt geben. Viel
mehr propagieren die Liberalen die Idee
eines persönlichen Vorsorgekontos, das
gesetzliche, betriebliche und private Al
tersvorsorge zusammenfasst.
Deutliche Unterschiede offenbaren sich
bei der betrieblichen Altersversorgung
(bAV): Die SPD will Unternehmen und
Beschäftigte in die Pflicht nehmen, so
fern das neue Sozialpartnermodell nicht
den gewünschten Erfolg bringt. Bündnis
90/Die Grünen befürworten in jedem
Fall ein Obligatorium, dies allerdings
Von
Kay Schelauske
ohne Entgeltumwandlung, und die Linke
nimmt primär die Arbeitgeber in die Ver
antwortung. Die FDP setzt auf liberalere
Anlagevorschriften, eine Stärkung der
Niedrigverdiener und will, wie die Linke,
die Doppelverbeitragung mit Krankenver
sicherungs-Beiträgen beenden. Als ein
zige Partei hat sie auch eine Beendigung
der Fehlentwicklungen bei der Bewertung
von Pensionsrückstellungen ins Wahlpro
gramm aufgenommen. Mit Blick auf die
KAY SCHELAUSKE
ist
Diplom-Volkswirt und arbeitet
als Wirtschaftsjournalist und
Buchautor.
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