Personalmagazin 4/2018 - page 10

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SZENE
_DGFP
personalmagazin 04/18
betrieblichen Fortbildung. Wird sich
daran etwas ändern?
Reinhart:
Ich spreche lieber von einer
„learning“ Organisation, also einer Kul-
tur der kontinuierlichen Verbesserung
in einem Unternehmen. Für die Betrie-
be wie auch die DGFP bleibt das Thema
„Mutiger und schneller werden“
INTERVIEW.
Der neue Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Personalführung (DGFP)
ist hochkarätig besetzt. Wie blickt er auf die HR-Szene, welche Ziele verfolgt er?
personalmagazin:
Im neuen DGFP-Vorstand
sind viele neue Gesichter. Welches Ar-
beitsprogramm haben Sie sich gegeben?
Dr. Ariane Reinhart:
Im neuen Vorstand der
DGFP sind elf erfahrene Manager und
Wissenschaftler versammelt, die sich
als Team verstehen. Deshalb hat jeder
im Vorstand die Verantwortung für ein
bestimmtes Thema oder einen Aufga-
benbereich übernommen. Auf unserer
ersten Vorstandssitzung haben wir mit
einer Bestandsaufnahme begonnen.
Eine Gruppe von „jungen Wilden“ aus
unseren Organisationen hatten wir im
Vorfeld beauftragt, die DGFP auf den
Prüfstand zu stellen: Ist die DGFP kun-
denorientiert aufgestellt? Ist sie für den
Nachwuchs wirklich attraktiv? Was ist
ihr Alleinstellungsmerkmal? Es wur-
den tolle Ergebnisse präsentiert, die wir
jetzt umsetzen wollen. Unsere Strategie
ist es, Dinge zu machen, die unsere Mit-
glieder wirklich bewegen.
personalmagazin:
Das war ja schon bisher
der Anspruch der DGFP. Welche Ände-
rungen wird es geben?
Reinhart:
Bei der DGFP verfügen wir über
65 Jahre Erfahrung und 1.500 Mitglieds-
unternehmen, die 40.000 HR-Mitarbeiter
repräsentieren. Im Vorstand haben wir
uns Folgendes vorgenommen: Wir wollen
uns auf ausgewählte Themen fokussie-
ren, dazu gehört beispielsweise die Digi-
talisierung. Wir möchten diese Themen
in Kooperation mit den Mitgliedern erar-
beiten und wir wollen die Mitarbeiter der
DGFP noch stärker durch Unterstützung
der Mitglieder qualifizieren. Wir streben
keine Revolution an, eher eine Evolution.
personalmagazin:
Sie reden stark über die
Art und Weise, wie Sie künftig arbeiten
wollen. Gibt es auch Ziele wie Mitglieder-
zuwachs?
Reinhart:
Natürlich ist das auch ein Ziel –
aber die Erreichung des Ziels ergibt sich
aus unseren Angeboten. Viele Aufgaben,
die auf Unternehmen und die Gesellschaft
zukommen, werden die Akteure nicht ein-
zeln, sondern nur gemeinsam bewältigen
können. Ich denke etwa an die Nach-
wuchssicherung, den Strukturwandel in
der Fertigung oder die Weiterentwicklung
der Bildungslandschaft. Wenn die Unter-
nehmen sehen, dass wir bei der DGFP
attraktive Konzepte und Angebote haben,
werden wir neue Mitglieder bekommen.
personalmagazin:
Die DGFP hat zwar eine
große Tradition, doch sie galt lange als
verschlafen. Mit der jüngsten Reorganisa-
tion hat sie ihr Image kräftig aufpoliert,
hat am Markt aber immer noch zu kämp-
fen. Ist sie auf dem richtigen Weg?
Reinhart:
Ja. Die Verantwortlichen haben
das bisher gut gemacht, aber da gibt
es noch Handlungsbedarf. Wir müssen
schneller und manchmal auch mutiger
werden, wenn wir neue Produkte ent-
wickeln. Hier brauchen wir eine noch
bessere Kundenorientierung. Wir ha-
ben sehr viel Sachverstand im Vorstand,
den wir nutzen wollen. Wir werden aber
auch Feedback von draußen einholen.
Kritik ist wichtig und entscheidend, um
besser zu werden. Nur so können wir ei-
nen Sprung nach vorne machen.
personalmagazin:
Die DGFP hatte schon
immer einen Arbeitsschwerpunkt in der
Dr. Ariane Reinhart, Personalvorstand
Continental, ist die erste weibliche
Vorstandsvorsitzende der DGFP.
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