personalmagazin 11/2015 - page 87

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Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
sie mitziehen. Für HR wird es immer
wichtiger, mit einer zukunftsorientier-
ten Personalstrategie das Erreichen der
Unternehmensziele, die Umsetzung der
Unternehmensstrategie zu unterstüt-
zen. Der Weg dorthin erfordert kreative
Ansätze in Prozessen und Methoden.
Das Hinterfragen des eigenen Vorge-
hens und der Mut zum Vorantreiben
neuer Konzepte tragen dazu bei, als Ge-
stalter wahrgenommen zu werden. Erst
wo dies glaubhaft vorgelebt wird, kön-
nen andere Abteilungen zum „Mitspie-
len“ begeistert werden.
Mitarbeiter, die sich selbst aus Pro-
blemen befreien können und den Mut
mitbringen, kreative Lösungen ein-
zubringen, sind eine entscheidende
Ressource der Zukunft. Dabei wissen
wir heute, dass diese Menschen nicht
einfach eingekauft werden können und
Unternehmen aus dem Nichts mit ihrer
Kreativität bestäuben. Vielmehr ist un-
ternehmerische Kreativität das Ergebnis
kluger Rekrutierung und Platzierung so-
wie einer konsequent gelebten Kultur.
Erst wenn der Personalbereich seine
Rolle dahingehend gestaltet, kann un-
ternehmerische Kreativität nachhaltig
entstehen. Als Nebeneffekt sorgt dies
dafür, dass Mitarbeiter merken, wie sie
wirksam etwas verändern können – ein
wichtiger Faktor für Arbeitszufrieden-
heit, Motivation und nicht zuletzt die
Identifikation mit dem Arbeitgeber.
satz von Feedback sind entscheidend.
Personalentwickler müssen Mitar-
beiter dazu befähigen, Inspirationen zu
sammeln, daraus neue Ideen zu ziehen,
und diese in Lösungen zu wandeln. Die
traditionelle Schulung ist nicht immer
der beste Weg. Die Alternativen sind
vielfältig: Job-Hospitationen, bei denen
Mitarbeiter für eine gewisse Zeit Ein-
Auch neue Kollegen tragen wertvolle
Impulse in sich, die Unternehmen ab-
rufen können. HR kann Prozesse imple-
mentieren und steuern, die die Neuen
dazu einladen, ihre „Unverdorbenheit“
als Analyseinstrument einzubringen.
Was langjährig Beschäftigten als gegeben
erscheint, regt neue Kollegen mitunter
zum Nachdenken an. Die Verantwortung
SASCHA FRIESIKE
ist Profes-
sor für BWL an der Universität
Würzburg und Forschungslei-
ter am HIIG in Berlin.
KATRIN TRIPPS
ist Diplom-
Psychologin und Referentin
für Personalentwicklung bei
der Warema Renkhoff SE.
OLIVER GASSMANN
ist
Professor für Technologiema-
nagement an der Universität
St.Gallen.
Wir alle tragen den Kreativcode in uns, doch wir lassen unsere Kreativität zu
oft verkommen. Das Buch zeigt auf, wie man mehr Kreativität in Beruf und
Privatleben erlangt.
Im Laufe unserer Kindheit, unserer Jugend und auch noch
im Erwachsenenalter wird die Kreativität durch unter-
schiedliche Zwänge unterdrückt, bis sie vollkommen
verschwunden ist. Doch wer nicht versucht, kreativ zu sein
und neue Problemlösungen zu entwickeln, läuft Gefahr,
bald selbst zum Problem zu werden. Der Kreativcode lässt
sich auf sieben grundlegende Eigenschaften reduzieren,
die jeweils einen ganz eigenen Charakter darstellen: der
Künstler, der Rebell, der Enthusiast, der Asket, der Träu-
mer, der Imitator und der Virtuose. Wer all diese sieben
Eigenschaften vereint, ist wirklich kreativ. Das Buch zeigt, was diese Charaktere
ausmacht und wie sie der Leser selbst entschlüsseln kann.
Sascha Friesike, Oliver Gassmann: Der Kreativcode. 200 Seiten, Hanser Verlag,
München, 2015. 14,99 Euro.
Sieben Schlüssel zur Kreativität
BUCHTIPP
blick in andere Unternehmensbereiche
erhalten, erweitern den Horizont und
das gegenseitige Verständnis. Verände-
rungswerkstätten, in denen interdiszi-
plinäre Projektgruppen außerhalb des
Tagesgeschäfts frei von hierarchischen
Strukturen und Vorgaben gemeinsam an
betrieblichen Problemen arbeiten, kön-
nen inspirieren. Statt sich abstrakt mit
Methoden zu beschäftigen, wird an kon-
kreten Aufgaben gelernt und nebenbei
an tatsächlichen Lösungen gearbeitet.
Ebenso können Expertenvorträge oder
Exkursionen zu schöpferischen Orten
helfen.
dafür, die Erneuerungsanstöße zu bewer-
ten und mit Leben zu füllen, liegt bei den
erfahrenen Mitarbeitern. Mit der Art, wie
sie Ideen aufnehmen, vermitteln sie ih-
ren neuen Kollegen die gelebte Kreativi-
tätskultur. Idealerweise entsteht so eine
tragfähige Basis für Feedback und das
Hinterfragen des Gegebenen.
Selbst spielen lernen
Die Kreativbemühung der Personalab-
teilung steht und fällt mit dem eigenen
Vorbild. Nur wenn Mitarbeiter wahr-
nehmen, dass die Einladung zu mehr
Kreativität auch gelebt wird, werden
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