personalmagazin 07/2015 - page 7

07/15 personalmagazin
7
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
D
as Experiment war geglückt: Mit dem partizipativen Veranstal-
tungsformat DGFP Lab hatte die Deutsche Gesellschaft für Per-
sonalführung 2014 eine Neuausrichtung gewagt, die zwischen
klassischem Kongress und Barcamp angesiedelt war. Dabei bekom-
men die Teilnehmer sowohl Impulse von Experten aus Wissenschaft
und Wirtschaft, sie arbeiten aber auch gemeinsam an verschiedenen
Szenarien und Handlungsfeldern, die sich für ihr Unternehmen und
für sie persönlich ergeben. Am 24. und 25. September geht das DGFP
Lab unter dem Motto „Leadership Revolution – Führung im Umbruch
gestalten“ in seine zweite Runde. Erwartet werden rund 300 Young
Professionals und Professionals aus dem HR-Bereich. Ein Höhepunkt
am ersten Abend der Veranstaltung: Die fünf Finalisten des HR Next
Generation Award werden sich dem Publikum vorstellen, das live
über den Gewinner oder die Gewinnerin abstimmen kann. Nach der
Verleihung des Awards beginnt die DGFP Lab-Party.
Zwischen klassischem Kongress
und innovativem Barcamp
© DGFP
Selbst an verschiedenen Szenarien arbeiten – das
war schon 2014 das Motto beim DGFP Lab.
... Julian Vester zum Thema „Familienplanung im Team“
JULIAN VESTER
ist Geschäftsführer der Digi-
talagentur Elbdudler. Er möchte mit seinen
vierzig Mitarbeitern deren künftige Familien-
planung im gesamten Team besprechen.
Frage eins:
Familienplanung mit dem Ar-
beitgeber – wie kommt man darauf?
Julian Vester:
Wir haben im Unternehmen
ein Durchschnittsalter von knapp 30 Jah-
ren. Die Chance, dass bald einige von uns
Nachwuchs bekommen, ist sehr hoch.
Jetzt kann man Folgendes tun: Entweder
spricht man nicht darüber und wenn es
soweit ist, tut man überrascht – oder man
begegnet den Mitarbeitern mit Respekt
und macht Familie nicht zum Tabuthema.
Deutschland ist das Land mit der nied-
rigsten Geburtenrate weltweit – da sollte
sich jeder erst einmal selbst an die Nase
fassen. Also fragen wir uns als Agentur,
was wir zur Lösung beitragen können.
Frage zwei:
Und wie läuft diese gemein-
same Familienplanung in der Praxis ab?
Vester:
Wir werden erst einmal auf abs-
trakter Ebene diskutieren: Welche Fragen
haben die Mitarbeiter? Welche Sorgen?
Wie ergeht es den Mitarbeitern, die schon
Kinder haben? Ist es überhaupt relevant,
darüber zu sprechen? Dann überlegen
wir gemeinsam, was wir daraus machen.
Wir werden sicherlich keine präzisen
Zeitpläne erstellen, wer wann schwan-
ger werden soll – aber es kann allen nur
helfen, wenn man mit groben Tendenzen
planen kann und rechtzeitig reflektiert,
wie man einander unterstützen kann.
Frage drei:
Fühlen sich Mitarbeiter so nicht
in ihrer Entscheidungsfreiheit beengt?
Vester:
Ich glaube, eher wird durch die
Angst des Arbeitsplatzverlustes die Ent-
scheidung fürs Kinderkriegen einge-
Drei Fragen an ...
schränkt. Wir greifen ja nicht aktiv in die
Familienplanung ein, sondern versuchen,
die Rahmenbedingungen zu optimieren.
Indem wir limitierende Faktoren abschaf-
fen, erhöhen wir die Entscheidungsfrei-
heit. Es gibt auch Mitarbeiter, die sich da-
mit überhaupt nicht auseinandersetzen
wollen – natürlich steht das jedem frei.
1,2,3,4,5,6 8,9,10,11,12,13,14,15,16,17,...84
Powered by FlippingBook