Immobilienwirtschaft 2/2016 - page 60

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TECHNOLOGIE, IT & ENERGIE
I
DIGITALE DATENRÄUME
inkompatible oder geschlossene IT-Sys-
teme. Auch der stete Wechsel von Papier
zu Digital und zurück zu Papier ist ein
Hemmnis. Systembrüche entstehen häufig
in der Korrespondenz, der Vertragsdoku-
mentation oder der Dokumentation von
Facility-Management-Leistungen. Auch
Bau- und Planungsleistungen sowie die
Kommunikation mit Ämtern und Behör-
den weisen Verwerfungen auf.
In Immobilientransaktionen bemän-
geln Investoren, Rechtsberater und Due-
Diligence-Teams immer noch die Qualität
der zur Verfügung gestellten Dokumente
und Informationen. Lücken, Inkonsi-
D
ie Digitalisierung ist in aller Munde.
Sie hält verstärkt Einzug auch in
die eher konservative Immobili-
enbranche. Das Thema ist bereits fester
Bestandteil von Messen und Branchen-
kongressen. Ein Zeichen für seine Wich-
tigkeit und Eigenständigkeit. Mittlerweile
findet etwa ohne digitale Dokumenten-
und Datenraumsysteme kaum noch eine
Transaktion statt. Die Vorteile hinsichtlich
Handlungssicherheit und Effizienz liegen
auf der Hand. DochDigitalisierung ist kei-
neswegs eine reine IT-Aufgabe. Es geht für
die Datenraumanbieter umZusammenar-
beit, Fachwissen und Verständnis für die
Branche. Die zum Teil aus anderen Wirt-
schaftsbereichen stammenden IT-Herstel-
ler adaptieren derzeit die immobilienwirt-
schaftlichen Prozesse und Workflows.
DIE MEISTEN MARKTTEILNEHMER
haben
inzwischen den Mehrwert eines gemein-
samen Ablageorts und einer einheitlichen
Struktur für die digitale Dokumentation
erkannt. Viele haben dies bereits auch
erfolgreich für ihr Bestandsmanagement
umgesetzt. Dennoch ist zu beobachten,
dass vielfach Lösungen aus dem Transak-
tionsbereich lediglich für das Bestandsma-
nagement leicht adaptiert wurden.
Wirklich innovative Tools zum Do-
kumenten- und Datenmanagement, wie
sie in anderen Branchen heute eingesetzt
werden, fehlen im Immobilienbereich
noch. Weiter sind da bereits Medizin,
Pharma und Finanzdienstleistungen. In
diesen Bereichen wird die Digitalisierung
in Formvon dokumentenbasiertenWork-
flows, revisionssicherer Archivierung und
Sicherstellung einer guten Datenqualität
vor allem durch regulatorische Rahmen-
bedingungen vorangetrieben. Jedoch ist es
auch in diesen Gebieten das Ziel, Prozesse
effizienter und sicherer zu gestalten. Eine
bisher nicht überbrückte Schwachstel-
le der Digitalisierung sind die häufigen
Systembrüche. Lücken reißen entweder
Noch viel zu tun –
Standortbestimmung und Roadmap 2020
Digitale Datenräume sind
bei großen Immobilientrans-
aktionen heute eine unab-
dingbare Grundlage der Due
Diligence. Sie haben einen
erheblichen Einfluss auf den
Transaktionsprozess. Sehr
wichtig sind sie mittlerweile
auch für das Controlling und
die Steuerung betrieblicher
Prozesse sowie externer
Dienstleister.
Foto: Sasin Paraksa/shutterstock.com
5
Jahre
etwa gibt es in der Immobili-
enbranche auch im Bestands-
management einen spürbaren
Trend zur Digitalisierung und zur
zentralisierten Datenhaltung.
Dies war vor allem durch die
massiven Outsourcing-Wellen
von Teilbereichen der Objektver-
waltung notwendig geworden.
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