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SPEZIAL BAV
_TITELTHEMA
spezial bAV 04/16
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85 Prozent liegt, sinkt sie laut offiziellen
Statistiken bei Betrieben mit mehr als
50 Mitarbeitern bereits auf 50 Prozent
– und erreicht bei Firmen mit weniger
als zehn Mitarbeitern eine Quote von
nur noch 30 Prozent. Für ein Land, das
den Mittelstand gerne als „Rückgrat der
Wirtschaft“ postuliert, ist das ein Ar-
mutszeugnis.
Es ist unstrittig: Nach Jahren des weit-
gehenden Reformstillstandes ist die bAV
zu einer Großbaustelle geworden. Das
komplexe Regelungsgeflecht, mögliche
Haftungsrisiken und Befürchtungen
zukünftiger Belastungen bremsen Un-
ternehmen aus. Das anhaltende Niedrig-
Großbaustelle bAV
EINSTIEG.
Das frühere Erfolgsmodell bAV wird zum Sanierungsfall. Nun arbeitet die
Regierung an Reformen. Doch schon kleine Maßnahmen könnten die bAV aufpolieren.
zinsniveau verstärkt die Zurückhaltung
zusätzlich. Doch angesichts zurücklie-
gender Kürzungen beim gesetzlichen
Rentenniveau weiß auch die Bundesre-
gierung: Ohne eine verstärkte betrieb-
liche und private Altersvorsorge wird
das Armutsrisiko in Deutschland weiter
steigen. Die Erkenntnis ist da. Tatsäch-
lich geschehen ist bisher nur wenig.
Entlastung bei Pensionsrück-
stellungen hilft nur begrenzt
Mitte Februar dieses Jahres hat sich
die Politik zu einer Entlastung bei der
bilanziellen Bewertung von künftigen
Pensionsverpflichtungen durchgerun-
Von
Kay Schelauske
D
er Handlungsdruck nimmt
zu. Zwar hat sich die betrieb-
liche Altersversorgung (bAV)
zwischen der gesetzlichen
und privaten als „zweite Säule der Al-
tersvorsorge“ fest verankert. Doch ihr
Verbreitungsgrad verharrt seit Jahren
bei rund 60 Prozent der sozialversi-
cherungspflichtigen Beschäftigten. Der
Grund: Es gelingt nicht, kleine und mit-
telständische Betriebe nachhaltig für
ein Betriebsrentenmodell zu begeistern:
Während in Unternehmen ab 500 Mitar-
beitern die Beteiligungsquote bei 70 bis
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