mba kompendium 2015/16
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1. Lohnt sich ein MBA-Studium
überhaupt?
Ein MBA-Studium ist teuer. Gerade bei Vollzeitprogram-
men kommen zu den hohen Studiengebühren auch
noch die Kosten für den Verdienstausfall. Auch berufs-
begleitende Programme schlagen schnell mit 20.000
bis 40.000 Euro an Studiengebühren zu Buche. Ob sich
der Einsatz letztlich finanziell lohnt, hängt von vielen
Faktoren ab. Dazu gehören die Berufserfahrung des
Teilnehmers, die Reputation der Schule, die Branche,
die Funktion, die aktuelle Wirtschaftslage und natürlich
auch die Persönlichkeit des MBA-Absolventen. Alle Be-
rechnungen zum Return on Investment sind daher mit
Vorsicht zu genießen. Vor allem in den USA steht die
Gehaltssteigerung nach dem MBA-Studium im Vorder-
grund und dort verdienen MBA-Absolventen oftmals
auch tatsächlich das Doppelte wie vor dem Studium.
Solche Gehaltssprünge sind in Deutschland – und wohl
auch in Europa – eher die Ausnahme. Allerdings lässt
sich nicht alles immer nur am Geld festmachen. Für
viele MBA-Absolventen eröffnen sich durch das Studi-
um völlig neue Jobmöglichkeiten. Für manche ist der
MBA die Eintrittskarte in eine neue Branche, andere
gründen ihr eigenes Unternehmen. Fragt man Absol-
venten, so hat so gut wie keiner das Studium jemals
bereut, auch wenn es sich bisher nicht in Heller und
Pfennig ausbezahlt hat. Ein MBA-Studium ist eine In-
vestition in die eigene Zukunft und die kann sich – wie
jede andere Investition auch – schnell wieder auszah-
len oder auch nicht.
Es gibt viele MBA-Schulen und sehr viele unterschiedliche Angebote für alle, die ein MBA-Studium
absolvieren wollen. Als kleine Entscheidungshilfe haben wir hier fünf Antworten auf fünf Fragen aufge-
listet, die immer wieder in unterschiedlichster Form an unsere Experten gerichtet werden.
2. Welche Rolle spielt der Preis eines
MBA-Programms?
Wenn Deutsche ein MBA-Programm suchen, dann
steht häufig der Preis an erster Stelle. Dahinter liegt vor
allem ein psychologisches Problem. Denn in Deutsch-
land ist man es einfach nicht gewohnt, viel Geld in
seine eigene Weiterbildung zu investieren. Im Waren-
korb des Statistischen Bundesamtes machen Ausgaben
für Bildung gerade mal 0,9 Prozent aus, bei Auto und
Benzin sind es 6,9 Prozent. So verwundert es auch
nicht, dass so mancher zwar ohne mit der Wimper zu
zucken 40.000 Euro für ein neues Auto ausgibt, sich
aber ein MBA-Studium für 30.000 Euro „nicht leisten
kann“. Doch der Fokus auf ein möglichst günstiges
MBA-Angebot ist der falsche Ansatz. Wer nur auf den
Preis achtet, findet zwar sicher auch ein Angebot, pro-
fitiert jedoch möglicherweise auch weniger davon.
Natürlich sind Topschulen dabei teurer als regionale
Fachhochschulen und nicht jeder muss (und kann) auf
eine führende Business School. Doch viele lassen sich
durch die hohen Studiengebühren abschrecken und
schränken damit ihre Alternativen zu früh ein. Gute
Schulen haben nicht nur herausragende Professoren
und Studenten, sie verfügen auch über gute Kontakte
zu den Unternehmen und ein hochkarätiges Alumni-
Netzwerk. Das kann bei der Jobsuche nach dem Stu-
dium viel wert sein. Es kommt also darauf an, was
man mit dem MBA erreichen will. Wer in seiner Region
bleiben und vor allem seine Managementkenntnisse
erweitern möchte, kann an der Fachhochschule in der
Auf dem Weg zum MBA: Welche Fragen jeder
Interessent für sich geklärt haben sollte
Fragen & Antworten