training und coaching
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wirtschaft + weiterbildung
07/08_2015
stehen. Jahrelang galt es zum Beispiel
als nicht professionell, am Telefon oder
in virtuellen Räumen zu coachen. Die
Einstellung – insbesondere zu den Mög-
lichkeiten, die das Internet bietet – ändert
sich aber gerade gründlich.
Eine neue kollaborative 3D-Umgebung
namens „Aula“, die der Züricher E-Lear-
ning-Anbieter Vcomm Solutions entwi-
ckelt hat, kann erste Erfolge als ein Ort
für Coaching-Sitzungen im Netz vorwei-
sen. Dabei loggen sich Coach und Coa-
chee als Avatare in eine 3D-Welt ein, wo
sie an interaktiven Kooperations-Sessions
teilnehmen, die laut Hersteller mit den
derzeit üblichen Online-Tools so nicht
realisierbar wären. Neu sei insbesondere
die emotionale Qualität der Interaktion
zwischen Coach und Coachee.
Den Unternehmen werde es durch den
„immersiven Ansatz“ ermöglicht, eine
neue Didaktik des Coachens „im Situati-
onskontext“ zu realisieren, die sonst nur
mit einem großen zusätzlichen finanzi-
ellen Aufwand zu erreichen sei. Gerade
aber kontextorientiertes Coachen führe
zur Steigerung der Performance und
somit zu einer auch finanziellen Nach-
haltigkeit der Coaching-Prozesse. Volker
Gässler von Vcomm
bietet den Coaching-Raum zusammen
mit der Berliner Firma „Learning.de“ an.
„Dieser neuartige kontinuierliche Raum-
Zeit-Coaching-Ansatz ermöglicht eine viel
höhere, vom Coachee selbst gesteuerte
Coaching-Intensität“, verspricht Gässler.
Das gesamte Angebot von „Aula“ steht
derzeit auch als Pay-per-use-Modell zur
Verfügung.
2 DBVC und DCV: Austausch
zur Zukunft des Coachings
Der Deutsche Bundesverband Coaching
e.V. (DBVC) und der Deutsche Coaching
Verband e.V. (DCV) vertieften ihren
fachlichen Austausch und verabredeten
eine Zusammenarbeit, um Handlungs-
maßnahmen für die Professionalisierung
des Coachings zu entwickeln. Coaching
könne den Umgang mit Komplexität er-
leichtern. Es sei aber kein „Reparaturbe-
trieb“ bestehender Strukturen. Aufgabe
des Coachings sei es, die Selbstmanage-
mentfähigkeit zu fördern.
3 DBVC stellt Interview mit
Peter Kruse online
Der Deutsche Bundesverband Coaching
e.V. (DBVC) hat ein Video-Interview mit
dem kürzlich verstorbenen Zukunftsfor-
scher Prof. Dr. Peter Kruse zum Thema
„Führung und Coaching: Zwischen
Wunsch und Wirklichkeit“ online gestellt
Kruse schildert darin, wie sehr Führungs-
kräfte derzeit unter Druck stünden und
wie dringend sie Coaching bräuchten.
Leider zögen sich die Coachs aber in der
Regel zu sehr auf die Position „Wir leisten
Hilfe zur Selbsthilfe“ zurück. Das reiche
derzeit aber nicht aus. Coachs müssten
sich weiterbilden, um ein gleichwertiger
Reflexionspartner von Managern sein zu
können. Zum Beispiel müssten sie Mana-
ger anleiten können, nicht nur sich selbst,
sondern das ganze System resilienter zu
machen.
1 3D-Welt als Basis für
„Immersive Coaching“
„Ein Coach sollte nach klaren Standards
arbeiten“, fordern die Coaching-Ver-
bände. Gleichzeitig sollten Standards aber
möglichen Innovationen nicht im Weg
Von virtuellen und
anderen Räumen
COACHING-NEWS.
Die Coaching-Branche ist ständig
in Bewegung. Nicht nur, dass es viele (zum Teil neue)
Coaching-Konferenzen zu besuchen gilt, auch mit dem
Coaching im Internet und mit der Gehirnforschung sollte
sich ein Coach befassen, der up-to-date sein will.
Foto: Vcomm Solutions