wirtschaft und weiterbildung 7-8/2015 - page 52

training und coaching
52
wirtschaft + weiterbildung
07/08_2015
.
Kongress-Thema 2016: Digitale Medien im Coaching
Woran lag es, dass 2015 weniger Besucher kamen?
Prof. Dr. Jutta Heller:
Unbestritten ist, dass die gute Atmo-
sphäre des ersten Kongresses, die geprägt war von gegen-
seitigem Interesse und einem lebendigen Austausch, auch
beim zweiten Mal deutlich zu spüren war. Dass in diesem
Jahr weniger Teilnehmer kamen, lag nach meinem Eindruck
wohl überwiegend am Schwerpunktthema des Kongresses.
„Coaching heute: Zwischen Vertraulichkeit und Firmeninter-
essen“. Es war einfach nicht zugkräftig genug. Da werden wir
uns künftig andere Themen ausdenken müssen. Außerdem
haben wir im Vorfeld des ersten Kongresses viel mehr Zeit
und Energie in die Teilnehmerwerbung gesteckt als beim
zweiten Mal. Das war eine wichtige Erfahrung, dass unser
Kongress noch kein Selbstläufer ist.
Immerhin soll im nächsten Jahr ein echtes Trendthema
die Besucher anlocken …
Heller:
Der „Coaching-Kongress 2016“ wird vom 25. bis
26. Februar 2016 in Erding stattfinden. Das Schwerpunkt-
Coaching-Kongress.
2014 startete die Fakultät Wirtschaftspsychologie der Hochschule für
angewandtes Management GmbH in Erding mit ihrem „Coaching-Kongress“. Eine bunte
Vielzahl von Referenten und 315 Teilnehmern sorgten dafür, dass den „Erdingern“ ein
vielbeachteter Anfangserfolg gelang. Trotz eines mit „nur“ 250 Teilnehmern schwächeren
zweiten Kongresses im Jahr 2015 gilt die Veranstaltung inzwischen als etabliert.
thema lautet: „Digitale Medien im Coaching“. Aus den
unterschiedlichsten Gründen entwickelt sich derzeit der
Trend, Coaching in virtuelle Räume zu verlagern. Es wird
eine Eröffnungsrede geben, die die Vorteile dieses Trends
und eine zweite Eröffnungsrede, die die Nachteile heraus-
arbeiten wird. Neben dem Schwerpunktthema soll es noch
zu ganz unterschiedlichen Themen Berichte aus der Wis-
senschaft geben. Die Coaching-Praktiker beklagen sich
über einen Mangel an Informationen zu psychologischen
Forschungsprojekten. Hier wollen wir Abhilfe schaffen.
Ebenfalls unabhängig vom Schwerpunktthema wird es auf
dem nächsten Kongress auch mehr Methodenworkshops
und mehr Life-Coachings von Profis geben.
Wie stehen eigentlich die Coaching-Verbände zu Ihren
Aktivitäten?
Heller:
Natürlich fragen sich einige Verbände, ob es Sinn
macht, dass jeder Verband seinen eigenen Coaching-Kon-
gress ausrichtet. Wir sprechen mit vielen von den rund 30
großen und kleinen Coaching-Verbänden, wie mögliche
Kooperationen in Zukunft aussehen könnten. Immerhin
waren schon sieben „unterstützende Coaching-Verbände“
beim letzten Kongress mit dabei. Wenn ich das richtig sehe,
dann sind wir als Veranstaltung der Hochschule Erding des-
halb so attraktiv für die Verbände wie auch für die Aussteller
im Foyer, weil wir gegenüber den unterschiedlichsten Coa-
ching-Richtungen neutral sind und eine Vielfalt an Referen-
ten bieten, die man als Kongressteilnehmer sonst nirgendwo
so nicht erleben kann.
Wenn Sie die niedrige Kongressgebühr von 510 Euro für
zwei Tage erhöhen würden, könnten Sie sich vielleicht
sogar ausländische Keynote-Speaker leisten …
Heller:
Der Preis ist ein wichtiger Garant für unseren Erfolg
sowie die Kooperation mit Partnerorganisationen. Es gibt
einfach zu viele Veranstaltungen für Trainer, Berater und
Coachs, sodass wir auch den Preis nutzen, um es unseren
Teilnehmern leicht zu machen, sich für uns zu entschei-
den. 76 Prozent unserer Teilnehmer sind selbstständige
Trainer und Coachs. Wir wären schlecht beraten, wenn wir
beim nächsten Kongress versuchen würden, die preisliche
Schmerzgrenze dieser Zielgruppe auszutesten.
Interview: Martin Pichler
Prof. Dr. Jutta Heller,
verantwortlich für den
HAM-Studienschwerpunkt Business Coaching.
Foto:HAM
1...,42,43,44,45,46,47,48,49,50,51 53,54,55,56,57,58,59,60,61,62,...68
Powered by FlippingBook