wirtschaft und weiterbildung 3/2015 - page 57

03_2015
wirtschaft + weiterbildung
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Prof. Dr. Jörg B. Kühnapfel, Professor an
der Hochschule Ludwigshafen, machte in
seinem Vortrag zielgerichtetes Handeln
und Selbstdisziplin als zentrale Erfolgs-
faktoren auf demWeg zum eigenen Glück
aus. Am Ende aber, so der Professor für
Controlling, müsse auch die Glücksöko-
nomie auf Rendite und Erfolg einzahlen.
Er selbst greift das Thema Glücksmanage-
ment auch an der Hochschule auf, um
die Nachwuchskräfte für dieses wichtige
Thema zu sensibilisieren.
In der abschließenden Diskussionsrunde
wurde nochmals unterstrichen, wie wich-
tig Haltung und Führungsstil der Vorge-
setzten seien. Die Anforderungen an die
Chefs seien hoch. Und auch die Unter-
nehmenskultur spiele eine große Rolle.
Hierbei wurde auf die OECD verwiesen,
die Glück als Ziel wirtschaftlichen Han-
delns proklamiere. Ob es wirklich eine
Epochenwende weg vom Wirtschafts-
wachstum hin zum besseren Leben geben
werde, wie manche Glücksforscher be-
haupten, darin waren sich die Experten
nicht einig. In jedem Falle aber, betonte
Rump, sei eine individualisierte und auf
die Mitarbeiter ausgerichtete Personal-
politik der Schlüssel zu einer höheren
Zufriedenheit. Nur so entwickle sich
mehr Glück und mehr Erfolg. Auf dem
anschließenden Empfang präsentierten
Anbieter neue Werkzeuge der Mitarbei-
terführung, die dem Ideal einer offenen
und authentischen Kommunikation im
Umgang mit Mitarbeitern über alle Füh-
rungsebenen hinweg sehr nahe kamen.
Sieglinde Tailor
Der deutschen Wirtschaft gehen jährlich
über 360 Milliarden Euro verloren, weil
die Menschen an ihren Arbeitsplätzen un-
glücklich sind. Studien belegen zudem,
dass glückliche Führungskräfte auf Dauer
erfolgreicher sind als unzufriedene. An-
lass genug für die Gastgeberin Prof. Dr.
Jutta Rump vom Institut für Beschäfti-
gung und Employability (IBE), auf den
achten „Ludwigshafener Personalgesprä-
chen“ Glück als ökonomischen Faktor zu
preisen. Rund 250 Personalverantwort-
liche aus Unternehmen und Verbänden
folgten der Einladung und diskutierten
in der Hochschule Ludwigshafen, ob und
wie Glück zu mehr Rendite führen könne.
Glückliche sind erfolgreicher –
aber nicht umgekehrt
Einig war man sich, dass Glück an sich
nicht wirklich messbar sei, es aber per-
sönliche Glücksfaktoren wie das soziale
Umfeld, die Wohnverhältnisse oder die
Arbeit gebe, die sehr wohl messbar seien.
Glück und Erfolg hängen nach Meinung
der Glücksforscher zusammen, dabei
gilt: Glückliche Menschen sind erfolg-
reicher, Erfolgreiche nicht glücklicher.
Das betonte die TV-Moderatorin und
„Glücks-Expertin“ Dorette Segschneider.
Sie beschrieb auch die negativen Folgen
von Unzufriedenheit und Depression am
Arbeitsplatz. Um einen Mind Change zu
erreichen und anders zu agieren, brauch-
ten Führungskräfte ein hohes Maß an ei-
gener innerer Stärke und Gelassenheit. Es
sei nicht mit einem Achtsamkeitstraining
getan. Notwendig sei ein ganzheitlicher
Lösungsansatz, wie durch „State Ma-
nagement“ das eigene Verhalten besser
und souveräner gesteuert werden könne.
Glück als Wirtschaftsfaktor
GLÜCKSÖKONOMIE.
Die diesjährigen „Ludwigshafener Personalgespräche“ drehten sich
um „Glück als Erfolgsfaktor für Unternehmen“ und die Art, wie sich Glück managen
lässt. Fazit: Glückmanagement in Unternehmen ist keine Esoterik, sondern seriöse,
mitarbeiterzentrierte Personalführung.
Foto: IBE, Hochschule LU
Begrüßung.
Prof. Dr. Peter Mudra, Präsident der Hochschule Ludwigshafen,
heißt die Teilnehmer der „8. Ludwigshafener Personalgespräche“
willkommen. Viele Vorträge beschworen die „Rendite des Glücks“.
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