Auch das noch
Verpufft
Die ehemalige Nutzung gewerblicher Räume war der Streitpunkt in ei-
nem Prozess vor dem OLG Düsseldorf. Eine Friseurin hatte über einen
Makler hinter dem Hauptbahnhof gelegene Räume angemietet, für 10
Euro je Quadratmeter. Nach Abschluss des Mietvertrags kam ihr zu Ohren,
dass das Haus jahrelang ein Bordell beherbergt hatte. Die Mieterin fühlte
sich getäuscht und fürchtete um ihren guten Ruf. Wenn sie gewusst hät-
te, in was für einem Haus sie sich einmietet, hätte sie den Mietvertrag
nicht unterschrieben. Sie meinte, der Makler hätte sie über die vorherige
Nutzung aufklären müssen und hat den Mietvertrag angefochten.
Vor dem OLG Düsseldorf (Urteil v. 7.10.2016, 7 U 143/15) verpufften die
Einwände der Mieterin geradewegs. Jeder Vertragspartner müsse sich
selbst die Informationen beschaffen, die für seine Entscheidung wesent-
lich seien. Außerdem beanstande die Mieterin nur den Ruf des Hauses
und nicht etwaige Störungen durch immer noch vorstellig werdende
Bordellbesucher. Und die Lage sei sowieso nicht die beste, sodass die
Mieterin – zumal für diese niedrige Miete – nicht erwarten könne, dass
Räume an dieser Adresse ein besonderes Ansehen ausstrahlen würden.
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IMPRESSUM
Der Verwalter-Brief
mit Deckert kompakt
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Der nächste Verwalter-Brief erscheint am 10.4.2017.
Standpunkt
Dipl.-Kfm. Peter W. Patt, Fachverwalter,
RHENUS Verwaltung GmbH, Chemnitz
Ich höre sie kommen
Der Winter war kalt. Doch die Vögel blieben. Und jetzt hört man
sie wieder früh, wie sie ihr Konzert anstimmen. Während wir
uns mit dem Sinn der Sommer-/ Winterzeitumstellung plagen,
ist die innere Uhr der Vögel präzise auf den Sonnenaufgang aus-
gerichtet. 90 Minuten vorher schlägt die Nachtigall an, es folgen
Lerche und Rotschwänze, Schwalbe, Drossel, Amsel, Tauben (pe-
netrant alle überstimmend), Zaunkönig, Kuckuck, Meise und Star.
Zehn Minuten vor Sonnenaufgang singt dann der Grünfink. Wie
schön, wenn Verwalter und Hausmeister für dieses Hörspiel Sinn
haben und durch geeignete Futterstellen, Futter und Nistplätze
ein „Willkommen“ aussprechen. Der Schutz der Vegetationszeit
von März bis September mit seinem Fällverbot ist zugleich ein
Schutz zur Brutzeit der Vögel. Der Hinweis auf die Musik der
Vögel kann eine Kritik an fehlendem Grünschnitt erläutern hel-
fen, denn Vogelgesang ist doch schöner als technischer Lärm,
oder? Und auf Lärm möchte ich mit diesem Kommentar eigent-
lich hinweisen: Ist es wirklich nötig, dass Seitenschneider und
Rasenmäher die Nachbarschaft zudröhnen? Selten schützen sich
die maschinenführenden Mitarbeiter vorschriftsmäßig hinsicht-
lich des Hörschutzes, das ist schlimm genug. Ebenso schlimm
ist der Krach, dem die Anwohner ausgeliefert werden. Mancher
trimmt den Rasen sogar wöchentlich. Da können wir die Wohn-
anlagen noch so gut betreuen, der Lärm verleidet manchem
Bewohner seine Balkonzeit und führt zu Stresskrankheiten. Des-
wegen gibt es die neuen Lärmkartierungen und den europäi-
schen Lärmschutzplan. Und es gibt hervorragende Gartengeräte
auf Elektrobasis, die ihre Investition wert sind. Denn technischer
Lärm ist von uns gemacht - und der andere, der natürliche,
kommt von den Vögeln.
Zitat
Überall geht ein frühes Ahnen dem späteren Wissen voraus.
Alexander Freiherr von Humboldt (1769 - 1859), deutscher Naturfor-
scher, Begründer der physischen Geographie
Cartoon
