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03/16 personalmagazin
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
plänen hat von 2012 auf 2014 deutlich
zugenommen. Das gilt insbesondere für
kleine und mittelgroße Betriebe (siehe
Abbildung 4).
Immer mehr Mitarbeiter kommen in
den Genuss von Weiterbildungen. Ha-
ben im Jahr 2013 noch 34 Prozent der
Beschäftigten an einer vom Arbeitgeber
finanzierten Maßnahme teilgenommen,
waren es in 2015 bereits 42 Prozent. Fast
jeder zweite Beschäftigte wurde von den
Betrieben fortgebildet. Das ist ein er-
staunlich hoher Wert.
Die Teilnahme an der Weiterbildung
ist stark vom Bildungsabschluss abhän-
gig: Bei Mitarbeitern mit Hochschul-
abschluss lag die Teilnahmequote in
2015 bei 57 Prozent, mit Berufsschulab-
schluss bei 33 Prozent, ohne Abschluss
bei 15 Prozent. Großen Nachholbedarf
gibt es offenbar bei Ungelernten oder
Mitarbeitern mit Berufsschulabschluss.
Wenn die Betriebe die Berufsausbildung
wieder attraktiver machen wollen, wofür
derzeit die Wirtschaftsverbände trom-
meln, müssen sie hier nachlegen. Die
gute Nachricht: Die Dauer der Weiterbil-
dung variiert kaum mit dem Bildungs-
abschluss und liegt im Durchschnitt bei
sieben Tagen.
Die Teilnahme an Weiterbildungen ist
auch vom Alter der Mitarbeiter abhän-
gig. Die höchste Weiterbildungsrate (49
Prozent) haben Mitarbeiter zwischen 25
und 39 Jahren, gefolgt von der Gruppe
zwischen 40 und 54 Jahren (41 Prozent).
Von den über 55-Jährigen nehmen im-
merhin noch 32 Prozent an Weiterbil-
dungen teil. Das ist ein erfreulich hoher
Wert, der das Klischee widerlegt, die
Alten würde sich gar nicht mehr wei-
terbilden.
Das Weiterbildungsengagement vari-
iert in den Bereichen eines Betriebs. Die
geringste Weiterbildungsbeteiligung der
Mitarbeiter hat die Produktion (32 Pro-
zent), gefolgt vom Vertrieb (44 Prozent)
und dem Service (49 Prozent). An der
Spitze steht die Verwaltung, in der 52
Prozent der Mitarbeiter an einer Weiter-
bildung teilnehmen.
Personalplanung lohnt sich
Der Fachkräftemangel ist für die Betrie-
be weiter das größte personalpolitische
Sorgenkind. 26 Prozent gaben 2014
an, dass sie eine Stelle für qualifizier-
te Tätigkeiten nicht besetzen konnten.
Die Betriebe reagieren auf diese Situa-
tion: 65 Prozent der Betriebe verfügen
inzwischen über Personalplan. Aller-
dings hat der Personalplan nur bei 28
Prozent der Betriebe einen Horizont
von drei Jahren.
Die Investition in die Personalplanung
lohnt sich. Das zeigen die Forscher mit
einer Regressionsanalyse eindeutig auf.
Betriebe, die schon 2012 Personalpläne
nutzten, hatten 2014 weniger Probleme
bei Stellenbesetzungen als Betriebe oh-
ne Personalplan.
Fazit
Die derzeitige Kritik an den Personal-
instrumenten sollte ernst genommen
werden. Ihre Abschaffung ist aber nicht
der richtige Weg, sondern die Verbes-
serung. Instrumente wie Mitarbeiterge-
spräch und Leistungsbeurteilung sind
ein wichtiger Teil des Dialogs zwischen
Führungskraft und Mitarbeiter. Die
empirischen Untersuchungen zeigen
sehr robust den Nutzen auf, den diese
Personalinstrumente für Mitarbeiter
und Betriebe stiften.
ABB. 3: VERTEILUNGSVORGABEN BEI BEURTEILUNGEN
Frage: Gibt es in Ihrem Betrieb/Ihrer Dienststelle eine Verteilungsempfehlung für Leis-
tungsbeurteilungen? (bezogen auf Betriebe, die Verteilungsempfehlung nutzen)
2012 (N = 748)
2014 (N = 497)
100
80
60
40
20
0
50-99 MA
100-249 MA
250-499 MA
>= 500 MA
10 9
13 10
16 17
23
32
ABB. 4: KMU ENTDECKEN ENTWICKLUNGSPLÄNE
Frage: Gibt es in Ihrem Betrieb oder Ihrer Dienststelle Entwicklungspläne für die Mitar-
beiter?
Angaben in Prozent
2012 (N = 1216)
2014 (N = 743)
100
80
60
40
20
0
50-99 MA
100-249 MA
250-499 MA
>= 500 MA
30
41
44
40
57
66
77
61
Angaben in Prozent
QUELLE: LLP BETRIEBSBEFRAGUNG 2012, 2014
QUELLE: LLP BETRIEBSBEFRAGUNG 2012, 2014
1...,5,6,7,8,9,10,11,12,13,14 16,17,18,19,20,21,22,23,24,25,...84
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