personalmagazin 03/2016 - page 13

03/16 personalmagazin
13
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
gaben dauert das Gespräch in 42 Prozent
der Fälle unter 30 Minuten, bei 27 Prozent
zwischen 30 und 60 Minuten und nur bei
31 Prozent über eine Stunde.
Die spannende Frage ist natürlich, ob
die Mitarbeitergespräche sich in den
Einstellungen der Beschäftigten wider-
spiegeln. Die Regressionsanalyse der
Daten liefert hier eindeutige Ergebnisse.
Beschäftigte, mit denen Mitarbeiterge-
spräche geführt werden, zeigen
• eine höhere Arbeitszufriedenheit
• ein höheres Engagement
• eine höhere Verbleibebereitschaft.
Auch die Dauer des Gesprächs korre-
liert positiv mit der Arbeitsqualität und
der Zufriedenheit der Mitarbeiter.
Für die HR-Manager ist das eine gute
Botschaft. In Einzelfällen mag das Mit-
arbeitergespräch schiefgehen oder es
kann auch mancher Gesprächsbogen
verbesserungswürdig sein. Doch bei der
Gesamtbetrachtung über viele Betriebe
und Beschäftigte zeigt sich, dass das Mit-
arbeitergespräch als Personalinstrument
einen Nutzen für den Betrieb stiftet.
Die Kraft der Leistungsbeurteilung
Besonders heftig in der Kritik stehen
Leistungsbeurteilungen,
insbesonde-
re Verteilungsvorgaben (sogenannte
Forced Rankings). Als im Herbst 2015
das Beratungsunternehmen Accenture
die Forced Rankings abschaffte, sahen
viele das als Zeichen für eine Abkehr
von Leistungsbeurteilungen. Etliche
Beratungshäuser haben das aufgegrif-
fen und tingeln jetzt mit dem Thema
durch die Unternehmen. Doch wie sieht
eigentlich die Realität hinter den Schlag-
zeilen der Wirtschaftspresse aus?
In den Betrieben haben Leistungsbe-
urteilungen leicht zugenommen (siehe
Abbildung 2). Während 2012 noch 59
Prozent aller Betriebe das Instrument
einsetzten, waren es 2014 bereits 62 Pro-
zent. Bei größeren Betrieben liegt der An-
teil noch höher: 72 Prozent aller Betriebe
über 500 Mitarbeiter nutzen das Instru-
ment. Leistungsbeurteilungen mögen für
den Betroffenen zunächst einmal unange-
nehm sein, doch als Personalinstrument
sind sie ein klares Signal für eine gute
Führungskultur. Beschäftigte, deren Lei-
stung regelmäßig durch einen Vorgesetz-
ten beurteilt wird, zeigen:
• eine höhere Arbeitszufriedenheit
• ein höheres Commitment
Strukturierte Mitarbeiterge-
spräche sind Zeichen einer
guten Führungskultur.
Mitarbeitergespräche ist abhängig von
der Position des Mitarbeiters. Bei Füh-
rungskräften dauert das Gespräch am
längsten: In 49 Prozent der Fälle über eine
Stunde, in 27 Prozent zwischen 30 und 60
Minuten, bei 24 Prozent unter 30 Minu-
ten. Bei Mitarbeitern ohne Führungsauf-
1...,3,4,5,6,7,8,9,10,11,12 14,15,16,17,18,19,20,21,22,23,...84
Powered by FlippingBook