Immobilienwirtschaft 2/2018 - page 8

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MARKT & POLITIK
I
STADT DER ZUKUNFT
mobilien steigen mit Digitalisierung und
Entwicklungen wie Smart Home.
BÜROIMMOBILIEN: TREND GEHT ZU CO-
WORKING-SPACES
Durch fortschreitende
Digitalisierung werden sich die Ansprü-
che an Büroflächen in den kommenden
20 Jahren dynamisch verändern. Die Bü-
roimmobilie der Zukunft muss flexibler
sein. Sie muss auf wechselnde Flächenbe-
dürfnisse des Mieters reagieren können.
Für langfristig orientierte Investorenmuss
sie aber auch planbar bleiben, um An-
sprüchen wie planbaren Ausschüttungen
und Instandhaltungsaufwendungen oder
Drittverwendungsfähigkeit Rechnung zu
tragen. Zudem muss sie auf die individu-
ellen Bedürfnisse des Büronutzers zuge-
schnitten sein. Hinzu kommt eine mög-
lichst hohe Nachhaltigkeit.
Nur wenn alle Anforderungen erfüllt
sind, entsteht eine wirklich zukunftsfä-
hige Immobilie. Diese Herausforderung
kann nur gemeistert werden, wenn sich
Entwickler, Mieter und Investor laufend
abstimmen. So kann eine vorausschau-
ende, strategische Weiterentwicklung der
Immobilie gelingen: Vor allem agile und
flexible Objekte erwirtschaften langfristig
sowie nachhaltig attraktive Renditen.
Ein wichtiger Trend hin zu Co-Wor-
king-Spaces ist bereits heute zu beob-
achten. Unternehmen wie wework oder
Mindspace eröffnen Fläche um Fläche.
In den deutschen Metropolen hat dieser
Trend längst Einzug gehalten. Große Are-
ale werden zu hippen Begegnungsräumen
umgewandelt, die mehr sind als ein nor-
males Büro. Auf oft großzügigen Flächen
bieten sieMöglichkeit für Austausch, Ent-
spannung und Konzentration. Doch die-
ser Platz kostet viel Geld. Da insbesondere
die Städte weiter wachsen werden, bleibt
fraglich, ob das Modell der zentralen Co-
Working-Spaces beliebig erweiterbar ist.
In Städten wie München, die einem
besonderen Expansionsdruck unterliegen,
N
icht die stärkste Spezies überlebt,
auch nicht die intelligenteste. Son-
dern diejenige, die sich am ehesten
dem Wandel anpassen kann. Diese Weis-
heit des Naturfoschers Darwin lässt sich
auch auf Städte übertragen. Arbeiten,
Mobilität und Wohnen werden sich in
den kommenden 20 Jahren weiter stark
verändern. Eine erfolgreiche Stadt muss
sich an die Auswirkungen dieser Mega-
trends anpassen. Nur so können urbane
Zentren, die ähnlich eines Organismus
funktionieren, zukunftsfähig sein. Wie
müssen Büro- und Wohnimmobilien – in
denen Arbeiten und Leben ja stattfinden
– im Jahr 2040 also aussehen? WealthCap
hat in Kooperation mit dem Fraunhofer
Institut die Studie „DNA des Erfolges –
Stadt der Zukunft“ durchgeführt und den
Blick ins Jahr 2040 gewagt.
STADT: INNOVATIONSKRAFT WIRD ENT-
SCHEIDEND
Ein Innovationszyklus dauerte
über Jahrhunderte hinweg meist mehrere
Jahrzehnte. Dies hat sich etwa mit dem
Jahr 2000 radikal geändert. Die Digita-
lisierung drückt aufs virtuelle Gaspedal.
Im Jahr 2016 dauert die Zeitspanne, bis
eine Innovation durch die nächste ersetzt
wird, gerade noch zwei Jahre. Diese Be-
schleunigung hat enorme Auswirkungen
auf das Leben der Menschen in Städten.
Folglich ist insbesondere die Innovati-
onskraft einer Stadt entscheidend für ihre
Zukunftsfähigkeit. In diesem Zusam-
menhang spielen die Chancen für qualifi-
zierte Unternehmen, der Stellenwert von
Forschung und Entwicklung, Innovati-
onen in der Stadtentwicklung und eine
Wirtschaftsförderung mit Weitblick eine
tragende Rolle.
In puncto Zukunftsfähigkeit von Im-
mobilien ist diese Innovationsgeschwin-
digkeit eine besondere Herausforderung.
Gewerbeimmobilienmüssen sich ständig
wandelnden Geschäftsmodellen gerecht
werden. Die Anforderungen anWohnim-
Kürzere Zyklen:
So verändern sich Immobilien und Städte
Kleine Quadratur des Kreises.
Eine Studie von WealthCap in
Kooperation mit dem Fraun-
hofer Institut verdeutlicht es
wissenschaftlich: Nicht nur
Immobilien müssen mobiler
werden, auch Städte.
Fotos: WealthCap; Werksviertel München
Gabriele Volz
ist Geschäfts-
führerin von
WealthCap. Das
Unternehmen
zählt zu den
führenden
Anbietern
geschlossener Sachwertefonds in
Deutschland.
AUTORIN
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