7
2.2018
GEMEINNÜTZIGER BUNDESKONGRESS IN BOCHUM: „OFFLINE-STRATEGIEN FÜR DIE INNENSTADT DER ZUKUNFT“
Wie lassen sich im digitalen Zeitalter die Zentren der Städte wiederbeleben? Am 10. April werden Akteure aus Wirtschaft, Politik und
Gesellschaft über Erfolg versprechende interdisziplinäre Konzepte diskutieren.
Das Internet hat den Innenstädten zugesetzt. In vielen Fußgän-
gerzonen spürt man die Folgen des boomenden Onlinehandels. Doch diese Entwicklung ist nicht unumstößlich. Bei dem 2018 erstmals stattfindenden,
nichtkommerziellen eintägigen Kongress werden erfolgreiche Beispiele aus ganz Deutschland vorgestellt. Er richtet sich unter anderem an Stadtplaner
Immobilienprofis & Finanzierer, Einzelhändler & Gastronomen, Citymanager & Stadtmarketingverantwortliche, Wohnungswirtschaft und sonstige Innen-
stadtakteure; ihnen wird eine interdisziplinäre Vernetzungsplattform geboten.
Weitere Informationen unter
Frank Peter Unterreiner
„Rekordjahr 2017“, titelt Colliers. „Bestmarken,
wohin man schaut“, jubelt JLL. „Erstmals über
4 Millionen Quadratmeter“, so BNP Paribas RE
über das Ergebnis am deutschen Büromietmarkt.
Die Immobilienbranche schwelgt im Glück. Die
Lehman-Krise scheint vergessen, der Boom geht ins
unglaubliche neunte Jahr. Und es gibt keinen sach-
lichen Grund, dass sich 2018 etwas ändern würde.
Selbst wenn ab 2019 das Zinsniveau wieder steigen
sollte, wird das wohl langsam geschehen. Trotzdem:
Je länger der Aufschwung hält, desto wahrschein-
licher ist, dass das Ende näher rückt. Von einem
sogenannten „Schwarzen Schwan“, einem höchst
unwahrscheinlichen Ereignis, das trotzdem jeder-
zeit eintreten kann, erst gar nicht zu reden.
Fehler werden im Aufschwung gemacht. Früher galt
für Logistikimmobilien eine Rendite von 10 Prozent
als angemessen, heute werden für Core-Objekte mit
erstaunlicher Selbstverständlichkeit unter 5 Prozent
aufgerufen – und erzielt. Für Geschäftshäuser und
Mehrfamilienhäuser ist die Rendite teilweise unter
3 Prozent gerutscht.
Entscheidungen werden heute auch von Führungs-
kräften getroffen, die noch nie eine Krise meistern
mussten. Wir wollen jetzt nicht schwarzmalen, son-
dern nur daran erinnern, dass das Schiff sturmfest
sein muss, bevor der Orkan kommt. Das gilt auch
für ein Immobilienportfolio. „Glaubt man dennoch
an die Wiederholung der Vergangenheit, so wird
der Aufschwung der deutschen Wirtschaft irgend-
wann ebenso ein Ende haben wie die Preissteige-
rungen auf dem Immobilienmarkt. Und auf den
Aufschwung folgte in der Vergangenheit regelmä-
ßig eine rezessive Phase“, heißt es daher auch im
Marktradar der BF.direkt. Oder, volkstümlicher:
„Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.“
KOLUMNE
Fehler werden im
Aufschwung
gemacht
Wohnungen:
Miethöhe weltweit
Eine neue Studie analysiert den Preis von Online-
angeboten für unmöblierte Wohnungen in 100
Städten auf der ganzen Welt. Die Daten beziehen
sich auf Wohnungsinserate und sind repräsen-
tativ für die Mietpreise momentan angebotener
Wohnungen der jeweiligen Städte, stellen jedoch
keinen Durchschnitt der tatsächlich gezahlten
Mieten über einen längeren Zeitraum dar. Dies
führt zu interessanten Erkenntnissen; zum Bei-
spiel sind die derzeitig angebotenen Wohnungen
für eine Person in Berlin teurer als in Hamburg.
Die Größe einer Einzelwohnung beträgt 39 m
2
,
die einer Familienwohnung 74 m
2
.
MONATLICHE MIETE
für unmöblierte Einzelwohnungen
und Familienwohnungen
(Alle Angaben in Euro)
0000
STADT
0000
Einzelwohnung
Familienwohnung
2071
HONGKONG
1041
2414
SYDNEY
1180
1286
TOKIO
734
840
PEKING
433
940
KUWAIT
525
979
SEOUL
398