Immobilienwirtschaft 7/2017 - page 15

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-8.2017
Sicherheitskonzepte sind
Messethemen und werden
immer wieder überarbeitet.
Im vergangenen Jahr wiesen
nach Berechnungen des Verbands
der deutschen Messewirtschaft
(AUMA) die 186 internatio-
nalen und nationalen Messen
in Deutschland rund 191.000
Aussteller und 10,5 Millionen
Besucher auf. Allein unter dem
Dach der Messe Frankfurt fanden
2016 weltweit insgesamt 138
Messen und Ausstellungen mit
rund 92.300 Ausstellern und mehr
als 3,5 Millionen Besuchern statt.
„Das Thema Sicherheit besitzt bei
der Messe Frankfurt seit jeher
einen sehr hohen Stellenwert. Vor
annähernd drei Jahren haben wir
unser Operation & Security Center
(OSC) in Betrieb genommen. Das
nach einer zweijährigen Baupha-
se fertiggestellte OSC führt alle
beteiligten Dienste unter einem
Dach zusammen. Auf einer Fläche
von 2.200 Quadratmetern finden
sich die Polizei- und Feuerwa-
che, die Sanitätsstation und die
Räume der Betriebsärztin, der
Sicherheitsdienst, der betriebliche
Brandschutz und die Integrierte
Leitstelle der Messe Frankfurt.
Die Leitstelle beherbergt die
komplette Betriebssteuerung des
Unternehmens, von der aus alle
technischen Anlagen gesteuert
und geregelt sowie Meldungen
entgegengenommen werden. Die
Leitstelle ist an 365 Tagen im Jahr
rund um die Uhr besetzt. Wenn
ein Notfall gemeldet wird, können
die verschiedenen Dienste sofort
und aufeinander abgestimmt
reagieren. Dadurch haben wir sehr
kurze Reaktionszeiten“, erläutert
Uwe Behm, Geschäftsführer der
Messe Frankfurt GmbH. Details zu
Sicherheitsvorkehrungen, speziell
zu gebäudetechnischen Maßnah-
men wie Kameraüberwachung
und Ähnlichem, könnten aus nahe-
liegenden Gründen nicht bekannt
gegeben werden. Ein wichtiger
Bestandteil im Portfolio der Messe
Frankfurt seien die Fachmessen für
Sicherheitstechnik. Dazu zählten
insgesamt zehn internationale
Messen und Kongresse in Asien,
im Nahen Osten, in Südamerika,
Russland und Deutschland. Das
Thema der gebäudebezogenen
Sicherheitstechnik werde beispiels-
weise auf dem Intersec Forum
während der ISH und der Light
+ Building in Frankfurt intensiv
behandelt.
Messen als sicherheitssensible
Orte der Begegnung
Das Blutbad im Pariser Club
„Bataclan“ 2015 und der Angriff
in der Istanbuler Disco „Reina“
Silvester 2016 verdeutlichen, dass
der Terror seine Zielgruppen auf
junge Menschen ausweitet. In
Deutschland gehen nach Angaben
des Bundesverbands deutscher
Discotheken und Tanzbetriebe
rund eine Million Gäste, vor allem
in der Altersgruppe der 18- bis
25-Jährigen, jedes Wochen
ende in
Deutschlands Clubs und Disco-
theken. Die Sorge um deren
Sicherheit ist nicht neu.
„Das Thema Sicherheit in Disco-
theken hat sich in den vergan-
genen Jahren nicht entschei-
dend verändert, weil es in der
Vergangenheit schon immer von
großer Bedeutung war. Clubs und
Discotheken als klassische Betriebe
der Nachtgastronomie verfügten
seit jeher über Sicherheitspersonal
an der Tür, welches Einlasskon-
trollen und Taschenkontrollen
durchführte. Auch im Inneren
des Betriebes wurden die Gäste
schon immer durch Sicherheits-
kräfte beaufsichtigt. Von vielen
Betrieben wurde bereits in der
Vergangenheit ein enger Kontakt
zu den örtlichen Polizeibehörden
gepflegt“, berichtet Rechtsanwalt
Stephan Büttner, Geschäftsführer
des Bundesverbands deutscher
Discotheken und Tanzbetriebe
(BDT) im Dehoga Bundesverband.
Von einer Aufrüstung der Club- und
Discothekenbranche könne daher
nicht die Rede sein. Allenfalls
seien bestehende Sicherheitskon-
zepte optimiert und die Türsteher
für bestimmte Punkte, beispiels-
weise mitgebrachte Taschen oder
Rucksäcke, besonders sensibilisiert
worden. „Clubs und Discotheken
waren und sind auch heute noch
sicherheitsmäßig bestens aufge-
stellt“, so Büttner.
Discotheken setzten
schon immer auf Sicherheit
Es besteht ein enger
Kontakt von vielen Disco-
Betrieben zu den örtlichen
Polizeibehörden.
Fotos: Nadiia Gerbish; hkhtt hj/shutterstock.com
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