Immobilienwirtschaft 7/2017 - page 13

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-8.2017
Wohnprojektentwicklers Bonava. Zum Wohlbefinden trägt für
80 Prozent der Deutschen insbesondere das Thema Sicherheit
bei. Vor allem Frauen und Senioren legen darauf großen Wert.
KeinWunder, dass in zahlreichenWohnhochhäusern undWoh-
nungsgesellschaften der Concierge eine Renaissance erlebt.
Die Tätigkeit des Concierge, der heute in Frankreich offiziell
„Gardien“ oder „Gardienne“ heißt und dem englischen „Door-
man“ entspricht, geht weit über die normalen Hausmeisterauf-
gaben hinaus. „Das Sicherheitsbedürfnis der Bewohner, ganz
besonders im Luxussegment, war immer ein großes Thema un-
abhängig von den Terroranschlägen der vergangenen Jahre. Wir
als Unternehmen haben natürlich die Sicherheitsmaßnahmen
seit den Anschlägen erhöht, wie zum Beispiel Eingangstüren
zumGebäude ständig geschlossen zu halten. Fremden Personen
wird die Tür nur geöffnet, sofern der Bewohner zustimmt oder
sich die Person ausweisen kann. Wenn sich fremde Personen
im Hause aufhalten, beispielsweise Handwerker, tragen diese
Personen Besucherausweise, um für die Bewohner erkennbar
zu sein. Nachtrundgänge werden elektronisch protokolliert
und öfter durchgeführt, und das Augenmerk ist natürlich auf
Fremdgegenstände gerichtet“, schildert Raffaele Sorrentino,
Geschäftsführender Gesellschafter und CEO des Concierge-
Service RAS – service at any time, die Vorgehensweise. „Der
Concierge-Service wird, egal in welchemSegment, grundsätzlich
als Entlastung für die Bewohner gesehen. Der Concierge ist dafür
da, den Alltag der Bewohner zu erleichtern und unangenehme
Aufgaben zu übernehmen. Jedoch haben die vergangenen Jahre
gezeigt, dass der Sicherheitsaspekt eine große Rolle spielt. Des-
wegen haben wir unsere Mitarbeiter an Sicherheitsschulungen
teilnehmen lassen, um sie dafür zu sensibilisieren“, so Sorrentino.
„Die vermeintliche Anonymität großer Wohnkomplexe hat die
WBM bewogen, in Abstimmung mit den Bewohnerinnen und
Bewohnern Concierge-Dienste anzubieten.
ÜBERSCHAUBARE KOSTEN
Am Platz der Vereinten Nationen 1-2
etwa stimmte die Mieterschaft in einer Umfrage für den Con-
cierge-Dienst. Die Kosten hierfür werden auf die Miete umge-
legt – bei einer hohen Anzahl Wohneinheiten, hier sind es 279
auf 25 Etagen, ist dieser Aufschlag sehr überschaubar. Für die
Mieterschaft sind seit dem Jahr 2000 in wechselnden Schichten
vier Concierges tätig. Auch im Hochhaus Fischerinsel 2 mit 239
Wohneinheiten bietet die WBM Rat und Tat mittels Concierges.
Sie sind Ansprechpartner für Fragen, nehmen Pakete an, gießen
im Urlaub die Blumen, rufen Taxis etc. Ebenso haben sie mittels
Kameras die Eingangsbereiche der Hochhäuser stets im Blick“,
schildert Jan Robert Kowalewski, Geschäftsführer der WBM
Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte, die Erfahrung seines
Unternehmens. „Auch für die Wohnungswirtschaft sind solche
Services vonVorteil. Wo jemand einwachsames Auge drauf wirft,
geht weniger kaputt. Genauso wichtig jedoch ist die menschliche
Seite in einem Haus, in dem man unmöglich alle Nachbarn
»
„Im Arbeitskreis Sicher­
heit engagieren sich
seit 2016 die Mitglieds
unternehmen des GCSC
und teilen ihr Wissen
und ihre Konzepte.“
Ingmar Behrens,
Leiter der GCSC
Security Kommission
Links: Die Tätigkeit des Concierge
geht weit über die normalen Emp-
fangsdienstleistungen hinaus.
Rechts: Durch den Trend zu Open-
Lobby-Konzepten halten sich
immer häufiger auch Nicht-Hotel-
Gäste im Empfangsbereich auf –
ein Sicherheitsproblem.
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