Immobilienwirtschaft 11/2017 - page 67

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1.2017
A
nfang 2017 warnten Experten vor einer Trendwende in
der Immobilienbranche: Eine sich öffnende Schere zwi-
schen Kaufpreisen undMieten könnte eine Immobilien-
blase hervorrufen, hieß es damals. Besonders betroffen
seien die deutschen Metropolen. Der Crash blieb aller-
dings aus – und aktuell sind Unternehmen äußerst optimistisch,
denn die Branche boomt und auch die Gehälter steigen. Aller-
dings keineswegs mehr als in anderen Wirtschaftszweigen. Zu-
dem können die Gehälter in der Immobilienwirtschaft nicht mit
den Preissteigerungen für Wohneigentum mithalten. Das seien
zwei vollkommen voneinander unabhängige Entwicklungen.
Darauf weist Compensation Partner hin. Das Hamburger Un-
ternehmen hat erneut in Zusammenarbeit mit demFachmagazin
„Immobilienwirtschaft“ dieGehälter in der Immobilienwirtschaft
genau unter die Lupe genommen.
Die alle zwei Jahre erscheinende Studie „Führungskräfte
und Spezialisten in der Immobilienwirtschaft“ ist eine der um-
fangreichsten Vergütungsanalysen für die Branche und beruht
auf mehr als 5.000 ausgewerteten Daten. In der aktuellen Un-
tersuchung wurde allerdings das Verfahren im Vergleich zu den
Vorjahren geändert. Statt einer Reduktions- hat Compensation
Partner eine Regressionsanalyse verwendet. Das neue statistische
Verfahren bietet wesentliche Vorteile gegenüber dem alten (siehe
auchKasten auf Seite 72). Für die Untersuchung 2017/18 bedeutet
die neue Analyseform jedoch, dass die ermittelten Gehälter nicht
mit früheren Auswertungen vergleichbar sind.
EINSTIEGS- UND CHEFGEHÄLTER
Laut Compensation Partner ver-
dienen Akademiker aktuell beim Berufseinstieg in die Immobi-
lienbranche rund 41.400 Euro jährlich. Dieser Wert beruht auf
Auswertungen der Studie zu den akademischen Berufseinsteigern
2017. Beschäftigte, die mit einer Ausbildung in den Beruf star-
ten, erhalten knapp 10.000 Euro weniger und kommen auf rund
29.500 Euro pro Jahr.
gleich nur Vorletzte
Der Immobilienbranche geht es gut: Die
Konjunktur brummt, die Nachfrage steigt,
die Zinsen sind niedrig. Auf die Gehälter
von Fach- und Führungskräften wirkt sich
das jedoch nur bedingt aus, wie unser
exklusiver Gehaltsreport zeigt. Besonders
deutlich wird dies bei den Chefgehältern:
Sie liegen im Branchenvergleich lediglich
auf dem vorletzten Platz.
»
*Die ermittelten Werte:
Als
Quartile
bezeichnet man diejenigen Werte, die die mittleren
50 Prozent der Werte abstecken. Das bedeutet: Oberhalb beziehungsweise unterhalb des Quartils
liegen jeweils 25 Prozent der Werte (Q1: 25 Prozent liegen unter diesem Wert, Q3: 25 Prozent
liegen über diesem Wert). Ein Beispiel: Liegt das Jahresgehalt im oberen Quartil, dann verdienen
75 Prozent der Stichprobenteilnehmer weniger als den angegebenen Wert und 25 Prozent erhal-
ten ein höheres Entgelt. Liegt das Gehalt im unteren Quartil, verdienen 25 Prozent der Teilnehmer
weniger und 75 Prozent liegen oberhalb des statistischen Werts. Der
Median
beschreibt die Mitte
aller Daten: 50 Prozent liegen über dem Wert, 50 Prozent darunter. Der Median ist daher genauer
als der Durchschnittswert, der durch Ausreißer verzerrt werden kann.
112.001 €
BAU
108.937 €
IMMOBILIEN
90.509 €
GESUNDHEITSWESEN
Platz
22
Platz
23
Platz
24
1...,57,58,59,60,61,62,63,64,65,66 68,69,70,71,72,73,74,75,76,77,...84
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