Immobilienwirtschaft 4/2016 - page 9

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4.2016
HANDELSBLATT-TAGUNG
Finanzierungstrends,
Start-ups & Co.
„Nichts spricht dafür, dass der Immobilienhype
in absehbarer Zeit sein Ende findet“ schreibt das
„Handelsblatt“ in seiner Titelgeschichte „Der ge-
fährliche Boom“ in der Ausgabe vom04.-06. März
2016. Nico B. Rottke, Partner bei Ernst & Young,
entgegnet: „Auch in Deutschland wird mittler-
weile sehr aggressiv finanziert. In der Spitze liegt
die Beleihung bei 85 Prozent.“ Wie wird sich die
Situation bis zur Jahresmitte entwickeln und vor
allem: Welche Prognosen lassen sich langfristig
ableiten? Informieren Sie sich aktuell und fundiert
auf der 23. Handelsblatt Jahrestagung Immobili-
enwirtschaft am 29. und 30. Juni 2016 im Empire
Riverside Hotel Hamburg.
Für eine langfristige Prognose ist die Berücksich-
tigung neuer Technologien und Trends uner-
lässlich. Dieser Thematik widmet sich der zweite
Tag der Konferenz. Erfahren Sie, wie Fin-Techs
die Immobilienwirtschaft verändern und warum
Unternehmen in Innovationen investieren sollten.
Beim Pecha-Kucha-Start-up-Pitch präsentieren
ausgewählte Start-ups ihre Ideen – vielleicht
kann auch Ihr Unternehmen von einer der Ideen
profitieren? Bewerbungen für den Start-up-Pitch
Ausführliche Informationen unter:
BFW – DEUTSCHER IMMOBILIEN KONGRESS 2016
Deutschland jetzt gestalten! Römischer Hof, Unter den Linden 10, 10117 Berlin
Der BFW feiert Jubiläum. Seit 70 Jahren sind die BFW-Mitgliedsunternehmen Motor der Immobilienwirtschaft. Sie stehen im Mittelpunkt des dies-
jährigen Deutschen Immobilien Kongresses am 28. April. Entsprechend mit Bedacht gewählt ist das anspruchsvolle Motto: „Deutschland jetzt gestalten!“
Der Dialog zwischen Politik und Praxis bestimmt das vielseitige Tagungs- und Networkingprogramm mit anschließender Abendveranstaltung.
Anmeldung unter
Frank Peter Unterreiner
Bundesbauministerin Barbara Hendricks will den Ländern
künftig womöglich zwei Milliarden Euro für den Bau von So-
zialwohnungen überweisen und damit die heutige Summe ver-
vierfachen. Das soll sie lieber mal bleiben lassen! Eine Studie
des Instituts der Deutschen Wirtschaft ergab, dass 54 Prozent
der in Sozialwohnungen lebenden Haushalte die Armutsgrenze
überschreiten und damit eigentlich ausziehen müssten (siehe
nebenstehende Grafik). Doch eine Fehlbelegungsabgabe wird
in den seltensten Fällen erhoben.
Bei künftig möglichen Ausgaben von zwei Milliarden Euro
wird demnach durch die Fehlbelegung jährlich über eine Mil-
liarde Euro an Steuergeldern (!) verbrannt. Zudem reicht diese
Summe bei angenommenen Kosten von 2.500 Euro pro Qua-
dratmeter und 70 Quadratmetern pro Wohnung lediglich für
den Bau von etwa 11.400 Einheiten. Das ist ein Klacks, bereits
vor der Flüchtlingskrise hat das Pestel-Institut den Bedarf auf
vier Millionen Wohnungen geschätzt.
Bei einer Subjektförderung hingegen könnten mit zwei Milliar-
den Euro jährlich knapp 600.000 Wohnungen gleicher Größe
mit vier Euro pro Quadratmeter subventioniert werden. Um
einen vergleichbar großen Bestand an Sozialwohnungen zu
bauen, müssten die zwei Milliarden 50 Jahre lang fließen. Doch
dann kämen auf die öffentliche Hand noch die Kosten für den
Unterhalt und die Modernisierung zu. Diese Rechnung spricht
eine deutliche Sprache, doch der falsche Weg scheint politisch
opportuner.
Ein weiteres Beispiel gefällig? In Berlin tagt öffentlichkeits-
wirksam eine Kostensenkungskommission. Dem (Wahl-)
Volk soll gezeigt werden: Die Politik tut etwas für bezahlbaren
Wohnraum. Gleichzeitig wird an einer Verschärfung der
Energieeinsparverordnung gebastelt und darüber nachgedacht,
Eigentümer zur Zwangssanierung zu verpflichten. Wenn es in
Immobilienunternehmen nur halb so chaotisch zuginge wie
in der Politik, wären die meisten längst pleite. Doch die Politik
kann sich solches Handeln erlauben – es ist ja unser Geld.
KOLUMNE
Widersinnige
Politik mit
unserem Geld
Die Branche wird darüber diskutieren, was die
zunehmend aggressive Finanzierung bedeutet.
Foto: EUROFORUM Deutschland 2015
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