Die Wohnungswirtschaft 5/2019 - page 53

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blieb erhalten, bereits existierende Erschließungs-
kernewurden umweitere Treppenhäuser ergänzt.
Ein Einschnitt ins Gebäude schuf Raum für einen
Innenhof, der wie ein kleiner Park gestaltet ist –
mit Bäumen, Büschen, Grasflächen, Sitzplätzen
undWegen. Vier Etagen umfasst das revitalisierte
Gebäude, dasWohnen und Einkaufenmiteinander
verbindet. Urbanes Flair ist auf üppigen 8.000 m
2
Bruttogeschossfläche erlebbar. Alle 24 Wohnun-
gen sind barrierearmund habenGrundflächen zwi-
schen 50 und 120 m
2
. Bodentiefe Fenster sowie
großzügige Balkone oder Dachterrassen erhöhen
den Wohnwert. Der begrünte Innenhof wird von
den Bewohnern gemeinschaftlich genutzt.
Zu den Besonderheiten des modernenWohn- und
Geschäftsgebäudes gehört auch die aufgelockerte
und abwechslungsreiche Fassade. Sie erhielt ein
Wärmeverbundsystem, das teilweise mit Riem-
chen aus Naturstein verblendet ist. Neu ist auch
die Tiefgarage im Untergeschoss, die zu Hertie-
Zeiten größtenteils als Verkaufsfläche genutzt
wurde. Geblieben sind die Säulen im Abstand von
acht Metern, die das Gebäude tragen.
Mit dem Kaufhaus-Umbau hat der Bauherr den
einstigen Schandfleck in eine beispielhafte Immo-
bilie umgewandelt. Das Erdgeschoss bietet jetzt
Einkaufsmöglichkeiten, ein Café, ein Restaurant
und eine Volksbankfiliale. Die Obergeschosse wer-
den als Wohnungen genutzt.
„Viele Menschen wollen sich die Vorteile der
Innenstadt leisten. Sie haben den Wunsch nach
großen, hellen Räumen und einem Wohnumfeld
mit Grünflächen und Treffpunkten, die Gemein-
schaft und soziale Kontakte ermöglichen“, erklärt
Carsten Unterberg. „Mit dem Hertie-Umbau ist
dem Bauverein zu Lünen ein besonderes Projekt
gelungen, das all diesen Erwartungen entspricht.
Das Konzept erfüllt unseren Nachhaltigkeitsan-
spruch, es belebt den ehrwürdigenMarktplatz und
bringt Frequenz.“
Warmwasserkomfort ohne
Legionellenrisiko
Zur Verbesserung der Energieeffizienz erfolgte die
Revitalisierung nach EnEV 2014. Bei der neuen
Wärmeverteilung und Warmwasserversorgung
setzte die Unternehmensgruppe auf Dezentrali-
tät – für mehr Komfort, Wirtschaftlichkeit und
Trinkwasserhygiene. „Wir achten stets darauf,
dass die Haustechnik nachhaltig und absolut solide
ist – damit beschäftigen wir uns sehr lange in der
Planung“, betont Carsten Unterberg.
Auf zuverlässige Technologien, Qualität und
Funktionalität will sich die mehr als 100 Jah-
re bestehende Genossenschaft, die rund 5.600
Wohnungen bewirtschaftet und verwaltet, ver-
lassen können. Als Lösung für das Umbauprojekt
kamen Wohnungsstationen von AEG zum Einsatz.
Sie ermöglichen die bedarfsgerechte, dezentrale
Warmwasserentnahme mit kurzen Leitungswe-
gen sowie die individuell regelbare Wärmever-
sorgung. Kaltes Trinkwasser wird im Durchfluss-
prinzip auf Wunschtemperatur erhitzt und steht
den Mietern in hygienisch einwandfreier Qualität
zur Verfügung. Neben dem zuverlässigen Schutz
vor Legionellen ist auch der Verbrühschutz ge-
währleistet, da sich die maximale voreinstellbare
Warmwassertemperatur zwischen 35 und 55°C
innerhalb der Wohnungsstation begrenzen lässt.
Die modular aufgebauten und nach individuellen
Anforderungen gefertigten Kompaktstationen
bestehen im Kern aus einem Plattenwärmetau-
scher, dem TFS-Temperaturregler mit integrier-
tem Verbrühschutz und dem Differenzdruckreg-
ler, der für eine schnelle, gleichberechtigte und
somit sehr komfortable Wärmeverteilung sorgt.
Eine Verbrauchserfassung, die vomWasser- bzw.
Energieversorger digital ausgelesenwerden kann,
ergänzt die Hauptkomponenten im Gerät.
Auch nach seinemUmbau wird der Gebäudekom-
plex monovalent aus dem Fernwärmenetz
Eine Schneise mitten durchs ehemalige Kaufhaus: Sie teilt die Wohnebenen in zwei Gebäuderiegel und
ermöglicht auf dem Dach des Erdgeschosses eine Grünfläche für die Hausgemeinschaft
Die durchdachte Gestaltung ermöglicht
viel Licht – auch im Treppenhaus
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