Die Wohnungswirtschaft 5/2019 - page 48

NEUBAU UND SANIERUNG
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5|2019
te sich für den Entwurf der Architektin Caroline
Thiel vom Berliner Büro IBT.PAN. Dieser setzt die
Aufgabenstellung einer städtebaulichen Ergän-
zung als Straßenrandbebauung um, wobei ein
grüner Innenhof erhalten bleibt. Jochen Icken:
„Im mittleren Bereich nehmen wir den histori-
schen Siedlungsgedanken aus den 1930er Jahren
wieder auf – inklusive einer Platzausbildung. Die
neue Quartiermitte wird rund um den zentralen
solitären ‚Turm‘ gestaltet, der von den weiteren
sechs Baukörpern eingerahmt wird.“
Die neue Platzrandbebauung weist einen star-
ken Grünbezug an den Süd- und Westseiten der
Gebäude, also zum Innenhof, auf. Ergänzt wird
das Vorhaben durch eine Tiefgarage mit 75 Pkw-
Stellplätzen.
In die Gestaltung der Grün- und Erholungsflä-
chen hat die Märkische Scholle alle Bewohner
ihrer „Gartenstadt Lichterfelde Süd“ einbezo-
gen, um, wie Icken sagt, „mittels Partizipation
ein möglichst hohes Maß an Identifikation un-
serer Mitglieder mit dem Quartier im Quartier
zu schaffen“.
Die Ideen reichen von kleinen Stadtgärten, Hoch-
beeten und attraktiven Spielflächen bis hin zur
Pflanzung von heimischen Obstgehölzen.
Demenz-WG, Tagespflege und
Seniorenappartements
Margit Piatyszek-Lössl ist kaufmännischer Vor-
stand der Märkischen Scholle. Sie betont: „Wir
wollen nicht nur über den demografischen Wan-
del reden, sondern konkrete Angebote für ältere
Bewohner unterbreiten. Erstmals realisieren wir
vor diesem Hintergrund eine Wohngemeinschaft
für Menschenmit Demenz sowie eine Tagespflege-
einrichtung, in der Senioren den Tag über profes-
sionell betreut werden und in Gemeinschaft den
Tag verbringen können.“ Als Kooperationspartner
für diese sozialen Einrichtungen konnte die Ge-
nossenschaft das Berliner Pflegeunternehmen Pro
Comitas aus demStadtbezirk Steglitz-Zehlendorf
gewinnen.
Außerdem folgt man der gestiegenen Nachfrage
– insbesondere von Senioren – nach kleineren und
bezahlbaren Wohnungen. Piatyszek-Lössl: „Wir
errichten 15 barrierefreie Appartements speziell
für ältere Menschen, denen ihre bisherige Woh-
nung zu groß geworden ist.“
Ein neues Quartierszentrum
für alle Nachbarn
Geht es nach der Märkischen Scholle, wird sich
das Ensemble „Wohnen am Turm“ zu einem ge-
nossenschaftlichen Zentrum gelebter Nachbar-
schaft entwickeln. Anlaufstelle für alleMitglieder
der Märkischen Scholle in der Gartenstadt wird
zumeinen das neue Vor-Ort-Büro der Märkischen
Scholle in der Rotunde sein, das über einen Auf-
zug barrierefrei erreichbar ist. Bislang waren die
Mitarbeiter im Hochparterre eines Bestandsge-
bäudes untergebracht. Zum anderen richtet die
Wohnungsgenossenschaft im Erdgeschoss einen
neuen und modernen Nachbarschaftstreff, den
„Scholle-Treff Lichterfelde“, ein. Die Mitglieder
erwartet hier ein größtenteils von Ehrenamtlichen
getragenes, buntes, sozio-kulturelles Programm
vom Kaffeeklatsch über Vorträge zum Thema
Pflege, Sportkurse und spezielle Angebote für
Kinder bis zur Autorenlesung. Außerdem können
die Räumlichkeiten für private Feiern gemietet
werden.
Für die Verantwortlichen der Berliner Wohnungs-
genossenschaft steht fest: „Wohnen am Turm ist
rundumgenossenschaftlich und l(i)ebenswert für
alle Generationen!“
Derzeit wird der namensgebende Turm im neuen Wohnquartier errichtet (Fotos März/April 2019)
Quelle: Dirk Lausch
Das Quartier „Wohnen am Turm“ bietet Wohn- und Pflegeangebote für Senioren
sowie Aufenthaltsorte für alle Genossenschaftsmitglieder
Quelle: IBT.PAN
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